5. Spieltag Erneut wirft Fortuna ein gutes Spiel noch weg
Düsseldorf · Nach einer starken und mutigen ersten Hälfte findet das Funkel-Team in der zweiten Hälfte zu wenig Lösungen, um bestehen zu können.
Fast alle Spieler eilten mit gesenktem Kopf in die Kabine im Innenraum des Borussia-Parks. Erst nach und nach wich die bodenlose Enttäuschung, erneut in der Schlussphase einen wichtigen Punkt aus der Hand gegeben zu haben. „Wir haben quasi um die Gegentreffer gebettelt“, erklärte da zum Beispiel Abwehrspieler Andre Hoffmann. Erneut geht es darum, zu ergründen, warum die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in der Lage ist, eine starke erste Hälfte zu spielen und danach in einzelnen Situationen völlig die Übersicht zu verlieren. Wer genau hingeschaut hat, der weiß, dass es einige Szenen gab, in der die Gladbacher an einem besseren Tag ihre Chancen effizienter genutzt hätten.
Das heißt, dass die Defensive immer noch nicht die Stabilität hat, die sich Trainer Friedhelm Funkel vor der Saison auf die Fahne geschrieben hatte. Es passt noch nicht. Vor allem auf der linken Abwehrseite nutzen die Gegner immer wieder die Abstimmungsprobleme in der Düsseldorfer Abwehr. Das heißt nicht etwas, dass allein Niko Gießelmann, der dort normalerweise agiert, die Schuld an diesen Problemen trägt. Oft genug ist ihm nicht geholfen worden. Denn auch in der Mitte verlieren die Abwehrspieler ihre Gegenspieler aus den Augen. „Daran müssen wir natürlich arbeiten“, sagt Friedhelm Funkel, der aber das Problem nicht auf die linke Seite reduzieren möchte.
Baustellen gibt es für die Fortuna nun genug – vorne und hinten
Das Thema wäre nach der Begegnung in Gladbach nur am Rande erwähnt worden, wenn die Fortuna im Spiel nach vorne zielgerichteter agiert hätte. Die Bälle werden oft genung geschickt und schnell nach vorne gespielt. Doch weder die Überzahl wird ausgespielt, noch ist die Offensive in Gleichzahl gegen einen ungeordnet agieren Gegner in der Lage, noch mehr Torgefahr zu entwickeln. Das ist offensiv zu wenig, allerdings ist das Spiel nach vorne nach den Abgängen von Dodi Lukebakio und Benito Raman noch nicht so torgefährlich. Da müssen die Automatismen noch deutlich verbessert werden, das wurde vor allem nach der Pause deutlich. Gladbach kam nicht mehr in Gefahr und konnte mehr Risiko gehen, ohne hinten vor einem Gegentraffer Angst haben zu müssen.
Also gibt es noch genügend Baustellen für die Mannschaft, die sich zwar immer wieder spielerisch gut und deutlich besser verkauft, als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Aber die Fehlerhäufigkeit muss in allen Bereichen verringert werden. „Es ist sehr schade, dass sich die Mannschaft für ein eigentlich gutes Spiel nicht belohnt“, sagte Friedhelm Funkel. Doch Fortunas Trainer war auch sauer, dass sich sein Team bei einem eigenen Freistoß so kurz vor Schluss so schlecht anstellt. „Das darf uns eindfach nicht passieren, dass ein Freistoß dem Gegner so wenig Probleme bereitet.“ Auch die Standard sind eine unerledigte Baustelle.