Erstliga-Stimmung in der WM-Arena
Die Gäste brauchen Zeit, um sich auf die besonderen Bedingungen einzustellen.
Frankfurt. Fast ehrfurchtsvoll betrat Fortuna-Trainer Norbert Meier 40 Minuten vor Anpfiff den Rasen der Frankfurter Arena. Schritt für Schritt bis zum Mittelkreis. Schaute sich bedächtig um im prächtigen Rund, um dann von einer Sekunde auf die andere seinen Notizzettel zu zücken und schnurstracks zurück in die Kabine zu eilen.
Ein „Erstliga-Team“ sei das, hatte Meier zuvor über den Gegner gesagt. Für das Stadion an der Otto-Fleck-Schneise galt das erst recht.
Ähnlich erging es wohl den Fans der Fortuna, als sie die einstige WM-Arena betraten. Bedingt durch den Abstieg der Eintracht aus der Bundesliga kamen sie nach langen Jahren erstmals zu dem Vergnügen eines Gastspiels in einem WM-Stadion — so wie in der vergangenen Saison bei Hertha BSC im Auswärtsspiel im Berliner Olympiastadion.
Mehr als 4000 waren zur Unterstützung der Mannschaft mitgekommen, verbreiteten schon beim Warmlaufen von den Stehplätzen im Unterrang und den Sitzplätzen auf dem Oberrang darüber erstligareife Stimmung.
Einige Fortunen benötigten zu Beginn Zeit, um sich zu orientieren und waren vielleicht auch deshalb zunächst zu weit von ihren Gegenspielern weg, weil die Kulisse und das Flair des Spitzenspiels sie beeindruckten.
Wie die Fans auf den Rängen, die sich stimmlich gegen die Frankfurter Übermacht wehrten, taten das nach dem bitteren Beginn auch die Spieler. Sie nahmen den Kampf an und waren dem Favoriten ein ebenbürtiger Gegner.