Remis in Frankfurt: Ratajczak patzt, Beister trifft

Frankfurt. Fortunas Sascha Rösler hatte mit den Frankfurtern noch eine ganz eigene Rechnung offen. Im direkten Duell hatte ihn die Eintracht mit dem SSV Ulm am letzten Bundesliga-Spieltag damals in die 2. Liga geschickt.

Auch wenn das nun schon zwölf Jahre her war, so etwas verjährt nicht. Entsprechend motiviert war der 33-Jährige gestern beim Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegangen.

Und dass der Torschütze des Monats Juli von Beginn an die Gelegenheit zur Begleichung der alten Rechnung haben würde, war wohl klar.

So hatte Trainer Norbert Meier in der Start-Aufstellung der Düsseldorfer auch nichts verändert gegenüber dem 4:1 gegen Ingolstadt. Denn auch Torwart Michael Ratajczak konnte nach seiner Trainingspause auflaufen.

Doch Ratajczak, Rösler und ihre Mannschaftskollegen wurden vor 42 000 Zuschauern schon nach knapp drei Minuten kalt erwischt.

Die von Christian Weber abgelenkte Flanke sprang von Ratajczaks Arm ab, Sebastian Jung sprang höher als Johannes van den Bergh und traf per Kopf zum 1:0 (3.). Die Gastgeber verschafften sich mit druckvollem Offensivspiel gleich Respekt.

Die Fortunen probierten es mit leidenschaftlichem Kampf, der Sascha Rösler wegen eines unnötigen Fouls an der Mittellinie eine frühe Gelbe Karte bescherte — es war seine erste in dieser Spielzeit, und es war ein Zeichen, dass die Fortuna den Kampf annahm.

Die Frankfurter seien zwar zum frühen Zeitpunkt der Saison schon gut eingespielt, würden aber auch Probleme irgendwo haben, so Rösler. „Und die mussten wir finden.“

Das Vorhaben gelang: Plötzlich tauchten die Gäste auch gefährlich im Frankfurter Strafraum auf mit einem schönen Rösler-Freistoß (19.). Auch dessen Ballsicherheit und dem läuferischen Einsatz von Andreas Lambertz und Thomas Bröker war es zu verdanken, dass die Fortunen optisch nicht mehr ganz so unterlegen schienen wie zu Spielgebinn.

Nach dem Wechsel wehrten sich die Fortunen gegen die drohende Niederlage, kamen durch Maximilian Beisters schöne Einzelaktion zum schnellen 1:1 (54.). Nur vier Minuten später versagte Schiedsrichter Robert Hartmann der Fortuna einen Elfmeter, als Thomas Bröker am Trikot gezogen wurde.

Das hätte die Begegnung womöglich komplett kippen und Rösler beim Begleichen der alten Rechnung helfen können. Der 33-Jährige konnte das nach seiner Auswechslung 20 Minuten vor Schluss allerdings nicht mehr selbst beeinflussen.