Fortuna braucht das erste Tor
Nach Rückstanden gab es in dieser Saison bisher keinen Sieg. Das Spiel zu machen, fällt dem Reck-Team schwer.
Düsseldorf. Sechs Siege, sieben Unentschieden und drei Niederlagen — grundsätzlich fällt die Bilanz der Fortuna aus den ersten 16 Saisonspielen in der 2. Fußball-Bundesliga mit 25 Punkten und dem sechsten Tabellenplatz ordentlich aus — trotz eines erkennbaren Negativ-Trends in den vergangenen Wochen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison bedeuteten 25 Punkte zum gleichen Zeitpunkt Platz fünf.
Auffällig ist, dass die Mannschaft von Trainer Oliver Reck in dieser Saison nur gewinnen kann, wenn sie das erste Tor im Spiel erzielt. Zehn Mal gingen die Rot-Weißen bisher in Führung. Sechs Spiele wurden gewonnen, vier Begegnungen endeten mit einem Unentschieden.
Ein Sieg nach einem Rückstand ist mittlerweile (fast) genau ein Jahr her. Am 14. Dezember 2013 in Cottbus drehten Erwin Hoffer, Charly Benschop und Tugrul Erat ein 0:1 in ein 3:1 um. Seitdem gilt: Gerät die Fortuna in Rückstand, gibt es maximal einen Punkt. In dieser Spielzeit war dies gegen Karlsruhe (0:2), Bochum (1:1), Leipzig (2:2), Aalen (0:2) und Sandhausen (1:3) der Fall.
In den vergangenen beiden Spielen in Aalen und gegen Sandhausen war besonders deutlich zu erkennen, wo das Hauptproblem liegt: Fortuna fällt es schwer, gegen defensiv eingestellte Teams das Spiel zu machen. Und geht der Gegner in Führung und agiert noch defensiver, ist sie dazu gezwungen. So gab Oliver Reck vor einer Woche nach dem enttäuschenden 1:3 gegen Sandhausen zu Protokoll: „Das frühe Gegentor hat uns vor Probleme gestellt. Wir konnten unser Spiel danach nicht mehr wie geplant aufziehen.“
Ein Hinweis auf diese Problematik ist auch die magere Heimbilanz. In der heimischen Arena, in der die Fortuna prinzipiell das Spiel machen muss, gab es in acht Heimspielen nur zwei Dreier (3:2 gegen Heidenheim und 1:0 gegen St. Pauli). 60 Prozent der erreichten Punkte sammelte das Reck-Team auf fremden Plätzen. Vor allem in Aue (3:0) und Darmstadt (4:1) überzeugte die Fortuna mit effizientem Konter-Fußball.
Im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt (Samstag, 13 Uhr) wartet wieder ein defensiv eingestelltes Team auf die Fortuna. Umso wichtiger wird es sein, dass Kreativspieler wie Michael Liendl ihr Formtief überwinden und spielerische Lösungen gegen einen tiefstehenden Gegner finden können.
Den Beweis, auch nach einem Rückstand gewinnen zu können, möchten die Fortunen am Samstag aber wahrscheinlich nicht unbedingt erbringen müssen.