„Haben es in der eigenen Hand“ Nach erstem Fortuna-Sieg 2024 macht Ao Tanaka gleich mal eine Aufstiegsansage

Düsseldorf · Der japanische Nationalspieler möchte mit Fortuna in die Bundesliga. Er findet, dass das Team das Zeug dazu hat.

Ao Tanaka (rotes Trikot) trifft zur 2:0-Führung gegen Rostock.

Foto: Moritz Mueller

Es dauert nur etwas mehr als eine halbe Minute, ehe Ao Tanaka das im Fußballjargon berühmt-berüchtigte A-Wort in den Mund nimmt – übrigens ungefragt. Wobei es sich in diesem Fall eher um das P-Wort handelt, schließlich tut der Mittelfeldspieler von Fortuna seine Gedanken nach dem 2:0-Sieg gegen Hansa Rostock auf Englisch kund. „We want to be promoted“, sagt der Torschütze also. Zu Deutsch: „Wir wollen aufsteigen.“ Es ist ein Satz, der überraschend kommt und eine Weile nachhallt, den man aber als unmissverständliche Ansage werten kann.

Tanaka lässt ihn allerdings nicht einfach so im Raum stehen, sondern ordnet seine Aussage etwas präziser ein. „Deshalb mussten wir dieses Spiel gegen Rostock gewinnen“, fährt der japanische Nationalspieler fort. „Jetzt geht es darum, weiteres Selbstvertrauen aus diesem Sieg zu ziehen. Es war ein guter Tag für uns, jetzt müssen wir uns auf die nächsten Spiele fokussieren. Die werden sehr wichtig, das wissen wir.“

In der Tat, weisen sie doch nicht nur einen immensen Schweregrad auf, sondern bieten auch die wunderbare Gelegenheit, zwei direkten Konkurrenten die Punkte wegzunehmen und ihnen auf die Pelle zu rücken: Hannover 96 und dem Hamburger SV. „Es wird natürlich nicht leicht, aber es liegt an uns“, sagt Tanaka selbstbewusst, forsch und keineswegs zu Unrecht. „Wenn wir gegen Hannover und Hamburg gewinnen, haben wir alle Möglichkeiten. Wir haben es in der eigenen Hand.“

Die Historie spricht in diesen zwei Duellen – in der niedersächsischen Landeshauptstadt tut sich Fortuna traditionell schwer und gegen den HSV hat sie in der Zweiten Liga überhaupt noch nie gewonnen – zwar nicht unbedingt für die Rheinländer, doch der 25-Jährige scheint überzeugt zu sein vom Gelingen des großen Wurfes: „Nach dem Sieg gegen Rostock haben wir noch die Chance, am Ende der Saison aufsteigen zu können. Jetzt müssen wir uns gut auf die nächsten Aufgaben vorbereiten.“

Jemand, der spätestens seit dem Jahreswechsel mit konstant starken Leistungen vorangeht, ist niemand geringeres als Tanaka selbst. Woche für Woche überzeugt der Mittelfeldspieler an der Seite von Yannik Engelhardt und Isak Johannesson, auch wenn der Isländer gegen Hansa zunächst auf der Bank gesessen hat. Sein technisch starker Distanzschuss zum 2:0 krönte diesen unverkennbaren Aufwärtstrend am Sonntag.

Mit einer Erklärung für diese Entwicklung kann der japanische Nationalspieler allerdings nicht aufwarten. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum es bei mir zuletzt so gut lief. Wenn man Fußball spielt, ist es so, dass es manchmal bergauf und manchmal bergab geht“, sagt er und kommt konkret auf die Partie gegen Rostock zu sprechen: „Wir mussten dieses Heimspiel gewinnen. Ich bin sehr glücklich, vor unseren eigenen Fans dann auch ein Tor geschossen zu haben. Sie stehen immer hinter mir.“ Während Tanaka freigiebig über seine Aufstiegspläne mit Fortuna plaudert, bügelt er ein anderes Thema allerdings in Nullkommanichts ab: seinen Verzicht auf die Teilnahme an der Asienmeisterschaft mit Japan. „Diese Sache ist für mich erledigt“, betont er. „Ich konzentriere mich jetzt voll auf Fortuna. Über die Vergangenheit denke ich nicht nach.“

Er grübelt nur noch über die Zukunft, und die soll Tanaka und seine Teamkameraden in die Bundesliga führen.