„Einfach amazing“ Diese Wünsche hat Fortuna-Trainer Thioune an Christos Tzolis

Düsseldorf · Der 22-Jährige ist Fortunas Topscorer. Er tut alles für einen Platz im griechischen Nationalkader.

Christos Tzolis mit Fortuna-Coach Daniel Thioune.

Foto: Moritz Mueller

Es ist mal wieder einer dieser Christos-Tzolis-Abende. Zwei Treffer erzielt die Fortuna beim Karlsruher SC, und beide gehen auf das Konto des 22-Jährigen. Es sind bereits die Saisontore Nummer zehn und elf für den Griechen, obwohl er nur in 19 der 22 bisherigen Partien auf dem Platz stand. Damit ist er der Topscorer der Düsseldorfer; mit insgesamt 17 Punkten klar vor Vincent Vermeij (zwölf) und Shinta Appelkamp (acht).

Es hätten sogar drei Tzolis-Kracher werden können am Samstagabend, wenn ein Teamkollege etwas präziser agiert hätte. „Der Ball von Isak Johannesson auf Christos kann besser gespielt werden“, kritisiert Trainer Daniel Thioune die Szene, die die Entscheidung im Wildpark hätte bringen können. „Wir wissen um Christos’ rechten, feinen Fuß. Wenn er den Ball direkt darauf liegen hat, dann schießt er ihn rein.“

Dennoch ließ Thioune seinen besten Stürmer nicht bis zum Schlusspfiff auf dem Platz, wechselte ihn in der 87. Minute gegen Christoph Daferner aus. „Wenn mir jemand eine Garantie gegeben hätte, dass Christos noch das 3:2 schießt, hätte ich ihn nicht ausgewechselt“, erklärt der Trainer dazu auf Nachfrage. „Aber wir haben gesehen, was der Gegner macht, dass er Offensivspieler gebracht hat. Wir sind offensiv auch all-in gegangen und haben uns entschieden, auf 4-4-2 zu stellen.“

Dafür habe es Fortuna „etwas ausgewogener“ gebraucht. „Wir haben uns entschieden, in Shinta Appelkamp einen Mittelfeldspieler mehr zu bringen. In dem Augenblick war es nicht die Phantasie, Christos auf die Neun zu schieben. Er hatte unfassbar viel investiert in das Spiel, in die Offensive, deswegen vielleicht nicht mehr maximal investieren können in die Bewegung nach hinten. Und so war es mehr die Idee, mit Shinta abzusichern und in Marlon Mustapha und Christoph Daferner zwei Stürmer ins Zentrum zu bringen.“ So oder so eine Momentaufnahme. Niemand weiß, ob Tzolis womöglich noch ein drittes Mal getroffen hätte – aber sehr viel spricht dafür, dass der junge Grieche in den verbleibenden zwölf Saisonspielen plus dem Bonus im DFB-Pokal noch weitere Duftmarken setzen wird. Daran hat er nicht zuletzt ein großes persönliches Interesse, denn er will Griechenlands Nationaltrainer Gustavo Poyet dringend davon überzeugen, ihn für den endgültigen Kader zur EM-Endrunde in Deutschland zu nominieren. „Es ist doch schön, wenn Christos unbedingt zur EM will“, betont Thioune. „Dann ist es doch zuträglich für beide Seiten, für Fortuna ebenso wie für ihn selbst. Christos wird immer ein Thema bei uns sein – ob das nun auf St. Pauli war, auch mit seinem entscheidenden Elfmeter nachher, oder jetzt in Karlsruhe. Auch mit der Frage, warum wir ihn dann auswechseln, wie schon in Paderborn. Der Junge ist maximal getrieben vom Erfolg, auch für sich selber. Weil er einfach unfassbar viel Bock hat, Fußball zu spielen.“ Was er auch im Wildpark wieder unter Beweis stellte. „Sein Tor zum 2:1 in Karlsruhe – das war amazing (zu deutsch: großartig, beeindruckend, die Red.)“, sagt Thioune mit anerkennendem Nicken. „Wie er das initiiert hat, wie er nachgegangen ist, wie er sich den Ball geholt hat. Das macht ja unfassbar viel Freude. Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn ich ihn im Sommer auch mal in einem anderen Trikot sehe – dem blau-weißen der griechischen Nationalmannschaft bei der EM. Das wäre cool, dafür drücke ich ihm den Daumen.“