Wegstrecken und Stadionpunkte Das wartet auf Fortunas Fans in der neuen Zweiten Liga
Düsseldorf · Trotz der Rückkehr von Hertha BSC werden die Auswärtsfahrten für die Düsseldorfer und ihre Fans kürzer als in der Vorsaison.
Irgendwie gibt es ja doch immer wieder etwas Neues. Gerade, wenn man als Fan oder vermeintlich objektiver Beobachter zu meinen beginnt, alles in der Zweiten Liga schon einmal gesehen oder erlebt zu haben, taucht dann wieder das eine oder andere Detail auf, das es so eben doch noch nicht gegeben hat. Nehmen wir zunächst einmal das Beispiel Elversberg: Zwar hat Fortuna tatsächlich schon einmal ein Pflichtspiel im Waldstadion an der Kaiserlinde absolviert – aber noch keines in der 2. Bundesliga.
Es wird also in der Ende Juli beginnenden neuen Saison eine Premiere im 12 000-Einwohner-Örtchen Spiesen-Elversberg im saarländischen Landkreis Neunkirchen geben. Oder vielleicht richtiger gesagt eine aktualisierte Variante: Das „Original“ gab es am 18. September 1999 in der Regionalliga West/Südwest mit einem 0:0. Das Rückspiel im Rheinstadion verlor Fortuna übrigens vor 3500 Unentwegten mit 1:3, trotz einer frühen Führung durch Uwe Weidemann nach drei Minuten.
Für all jene, die vor 24 Jahren noch nicht dabei waren, wird jedoch ein neuer Stadionpunkt fällig. Ebenso wie im Gastspiel beim nächsten Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden, denn gegen den gab es tatsächlich noch nie ein Düsseldorfer Pflichtspiel. 215 Kilometer also, die für die Unterstützung der Fortuna noch nie zurückgelegt werden mussten, und somit ein echtes Novum. 278 Kilometer sind es von der Stockumer Arena bis ins Elversberger Waldstadion an der Kaiserlinde zu fahren. Nur etwas mehr als die Hälfte der Strecke, die Fortunas Mannschaft und Fans unter die Reifen nehmen mussten, um die Voith-Arena in Heidenheim zu erreichen. Ein guter Tausch so gesehen zwischen dem Bundesliga-Aufsteiger FCH und den aus der Dritten Liga hochgekommenen Saarländern. Wie überhaupt die Entfernungen für die Düsseldorfer gegenüber der Vorsaison etwas kürzer geworden sind.
Okay, die Bundeshauptstadt steht wieder auf dem Fahrplan, und Berlin (genauer gesagt, das Olympiastadion) und die Düsseldorfer Arena trennen stolze 551 Kilometer. Somit gibt es eine neue Nummer zwei in Sachen lange Touren hinter dem ewigen Spitzenreiter Hansa Rostock (574 Kilometer einfache Strecke). Aber zum einen ist Berlin mit dem Zug um einiges leichter erreichbar als etwa Heidenheim – wenn die Deutsche Bahn denn einmal fahren sollte. Zum anderen ist der FC Schalke zurück in der Zweiten Liga, und bis dorthin müssen die Düsseldorfer Fans nur 50 Kilometer zurücklegen. Das geht für manchen sogar per Fahrrad. Für Trainer Daniel Thioune sind die Partien gegen die Absteiger besondere Highlights: „Ich spiele unfassbar gerne in Berlin, war aber noch nie bei der Hertha. Und ich war auch nie Trainer in einem Spiel gegen Schalke 04, ich freue mich riesig darauf.“ Unterm Strich sind für den Fortuna-Tross 1066 Kilometer weniger zu den Auswärtsspielen zu absolvieren als in der eben abgelaufenen Saison, 11 844 statt bisher 12 910. Die Strecken nach Regensburg (559 Kilometer/abgestiegen), Heidenheim, Sandhausen (310 Kilometer) und Darmstadt (254 Kilometer/aufgestiegen) waren trotz des Wegfalls des Schnell-Trips nach Bielefeld (182 Kilometer) eben doch merklich weiter als Schalke, Osnabrück (183 Kilometer), Wiesbaden (215 Kilometer/beide aufgestiegen) und Elversberg. Trotz Berlin. Letztlich ist es den Fans aber ohnehin egal, wie weit sie fahren müssen. So lange Fortuna am Ende nur Erfolg hat. Und wenn die Anhänger da an Osnabrück denken, fällt ihnen ganz sicher ein bemerkenswertes Erfolgserlebnis an dieser Stätte ein. Am 2. Oktober 2010 feierten die Düsseldorfer an der Bremer Brücke nach sechs Auftaktniederlagen mit 3:2 am siebten Spieltag ihren ersten Saisonsieg. Das Festhalten am damaligen Trainer Norbert Meier hatte sich ausgezahlt, denn die Mannschaft blieb in der Liga und stieg in der Folgesaison in die Bundesliga auf. Kein Detail also für die neue Spielzeit, das es so noch nie gegeben hätte. Aber eines, das gern einmal wiederholt werden darf.