Vor dem Rückrundenstart Diese sechs Fortuna-Profis bekommen besonderes Prädikat

Düsseldorf · Der Mittelfeldspieler wird im Ranking nicht erwähnt. Sechs Kollegen sind aber dabei.

Isak Johannesson jubelt über sein Tor in Unterhaching.

Foto: dpa/Matthias Balk

In den 1970er- und 1980er-Jahren war es auf den Schulhöfen, in der Frühstückspause am Arbeitsplatz und in den Stehcafés das ganz große Thema. Wenn das Fachmagazin „Kicker“ in den Sommer- und Winterpausen seine „Rangliste des deutschen Fußballs“ veröffentlichte, gab es tagelang kaum ein anderes Gesprächsthema unter Deutschlands Fußballfans.

Durch den Siegeszug des Internets, wo jeder Hinz und Kunz beinahe jeden Tag irgendwelche Klassifizierungen vornimmt und Tableaus erstellt, ist es um einiges stiller um die Kicker-Rangliste geworden. Dennoch werfen vor allem langjährige Beobachter immer wieder gern einen Blick auf die Einstufungen des Magazins, und davon ist in der kürzlich zu Ende gegangenen Winterpause wieder eine erschienen.

Für die Zweite Liga gibt es dabei eine eigene Bewertung. Mit einem auf den ersten Blick sehr beachtlichen Ergebnis für die Profis der Fortuna: Gleich ein halbes Dutzend von ihnen hat es in die höchstmögliche Kategorie geschafft, die den Titel „Herausragend“ trägt. Da dort ligaweit nur 33 Spieler eingetragen sind, ein respektables Ergebnis.

Allein: Keiner der sechs schaffte es beim „Kicker“ auf den jeweils obersten Rang der insgesamt sieben Abteilungen. So auch nicht Florian Kastenmeier, den nicht wenige Experten derzeit als besten Torhüter der Zweiten Liga einstufen. Bei den Nürnberger Journalisten landete der 26-Jährige aber nur auf Platz drei hinter Listen-Primus Florian Stritzel (SV Wehen Wiesbaden) und Jonas Urbig von der Spielvereinigung Greuther Fürth.

Noch für drei weitere Düsseldorfer gab es Ranglisten-Bronze, Gold und Silber dagegen für niemanden. Unter den Innenverteidigern wurde Jordy de Wijs Dritter, in der Kategorie „Außenbahn offensiv“ Christos Tzolis und im Sturm Vincent Vermeij. Für Yannik Engelhardt blieb unter den defensiven Mittelfeldspielern Platz vier, für Matthias Zimmermann bei „Außenbahn defensiv“ Rang sechs.

Nun ist es sicher kein Drama, von den jeweiligen Siegern der „Kicker“-Einstufung geschlagen zu werden. Marcel Halstenberg (Innenverteidigung/Hannover), Tom Rothe (Außenbahn defensiv/Kiel), Jackson Irvine (Mittelfeld defensiv), Marcel Hartel (Mittelfeld offensiv/beide St. Pauli), Fabian Reese (Außenbahn offensiv/Hertha) und Robert Glatzel (Sturm/HSV) sind fraglos sehr gute Spieler. Aber wirklich besser als die Fortunen?

Eine Frage stellt sich nach Durchsicht der Rangliste in jedem Fall: Wo ist Isak Johannesson? Der Isländer, dessen fußballerische Fähigkeiten in die absolute Spitzengruppe des deutschen Unterhauses gehören, taucht nirgends auf. Nicht im defensiven, auch nicht im offensiven Mittelfeld. Sicherlich ein Rätsel für so manchen Fußballfan auch außerhalb der Landeshauptstadt.

Sei’s drum. Vor allem Kastenmeier, aber auch seine Kollegen haben nun die Rückrunde, um ihre Einstufung vielleicht nach oben zu korrigieren. Handlungsbedarf besteht da für den „Kicker“ am meisten im offensiven Mittelfeld, der einzigen Kategorie ohne „herausragenden“ Düsseldorfer; Shinta Appelkamp landete mit der Einstufung „Auffällig“ auf Platz acht. Da ist noch Luft nach oben – wie in der Zweitligatabelle auch.

(jol)