Kapitän zurück bei Zweitligist Was Hoffmann bei Fortuna unbedingt ändern will

Düsseldorf · Der Kapitän von Fortuna ist zurück in der Innenverteidigung und hat viel Arbeit.

Andre Hoffmann (r.) im Duell mit St. Paulis Marcel Hartel .

Foto: dpa/Marcus Brandt

(gic) Der Kapitän war darum bemüht, die richtigen Worte zu finden. Wohlwissend, dass es nur schwerlich möglich ist, die Gefühlslage auszudrücken. Von Profis wird erwartet, dass sie immer funktionieren. Doch in erster Linie sind sie zunächst Menschen – mit allen Stärken und Schwächen. An diesem Sonntag im Januar 2024 dominierte die Trauer im Berliner Olympiastadion.

„Dieses Spiel war aufgrund der Umstände nicht einfach vorzubereiten, da unsere Gedanken in den vergangenen Tagen allen Herthanern gewidmet waren. Ich glaube, dass gerade Kay Bernstein hier in den letzten Monaten einiges bewegt hat“, sagte Andre Hoffmann. „Es ist extrem tragisch und entsprechend fiel es auch nicht leicht, sich nur auf Fußball zu konzentrieren, weil dieses Spiel doch unter einem anderen Zeichen stand. Nichtsdestotrotz ist es unser Job, sich professionell vorzubereiten. Das haben wir bestmöglich gemacht.“

In der praktischen Umsetzung gelang das mal mehr, mal weniger gut. Und so sagte auch Hoffmann: „Unterm Strich haben wir in der ersten Halbzeit Geschenke verteilt. Die zweite Halbzeit war dann sehr gut und ich hatte auch das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir wären gerne mit einem Sieg gestartet, was uns jetzt leider nicht gelungen ist. Trotzdem gibt es auch einige positive Dinge, die wir mitnehmen können.“ Unter anderem, dass der 30-Jährige selbst wieder auf dem Platz gestanden hat – stolze 127 Tage war das nicht der Fall. Und nicht hundertprozentig absehbar, ob vielleicht auch noch weitere Tage dazugekommen wären, wenn Jamil Siebert sich nicht schwer am Knie verletzt hätte. Denn der 21-Jährige hatte seine Aufgabe sehr gut gemacht. Jordy de Wijs ist in der Regel als sogenannter Linksfuß in der Innenverteidigung gesetzt. Für Hoffmann war es wichtig, endlich wieder Spielpraxis zu bekommen. Klar auch, dass es nach so langer Zeit auch ein, zwei Wackler gegeben hat. Hoffmann hat indes noch immer einen hohen Stellenwert in der Mannschaft, ist eine wichtige Persönlichkeit, um das Team anzuführen und vor allem jungen Spielern den Raum zu verschaffen, sich an seiner Seite weiterzuentwickeln. Doch auch mit ihm ist es einmal mehr nicht gelungen, den Laden hinten dicht zu halten. Fortuna „frisst“ zu viele Gegentore, gibt vor allem zu viele Tore zu leicht her. „Wir nehmen den Punkt mit, wissen aber auch, dass mehr drin war. Ich hatte das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren. Es ist aber definitiv so, dass man in dieser Liga nicht so viele Geschenke verteilen darf, wie wir das in der ersten Halbzeit gegen Berlin gemacht haben.“ Für Hoffmann mehr als verwunderlich, dass Schiedsrichter Robert Kampka den Herthaner Kempf auf dem Platz ließ. Denn der leistete sich im zweiten Durchgang gleich zwei Fouls im Strafraum, beide Male gab es Elfmeter, doch nur beim ersten eine Verwarnung. „Ich war da mit den Schiedsrichter in einer Diskussion. Er war sich sicher, dass der Spieler zum Ball gehen wollte – da fehlt mir bisschen die Fantasie, da beide Fouls identisch waren“, so Hoffmann. „Ich hätte gerne den Schiedsrichter gesehen beim zweiten Strafstoß, wenn Kempf nicht schon verwarnt gewesen wäre. Kein Vorwurf an Christos Tzolis.“