„Bin ein Teamplayer“ So tickt Fortuna-Winterzugang Christoph Daferner

Düsseldorf · Winterzugang Christoph Daferner möchte bei Fortuna zurück zu alter Stärke finden.

 Christoph Daferner (vorne) im Trainingslager in Marbella.

Christoph Daferner (vorne) im Trainingslager in Marbella.

Foto: RP/F95

Christoph Daferner ist ziemlich in Eile, und ihm selbst scheint es wohl am unangenehmsten zu sein, dass er die Gesprächsrunde nach dem 2:2 im Testspiel bei Arminia Bielefeld vorzeitig beenden muss. „Wir haben gerade noch Läufe gemacht“, sagt der Winterzugang von Fortuna. „Ich muss jetzt noch duschen, und die Jungs warten schon im Bus. Das tut mir wirklich leid.“ Im Weggehen bleibt er noch zwei Mal kurz stehen, entschuldigt sich emsig – und verschwindet erst dann in der Kabine.

Die Leihgabe, zu Beginn des Jahres mit Kaufoption vom 1. FC Nürnberg verpflichtet, macht einen ausgesprochen höflichen Eindruck, wirkt fast schon ein wenig schüchtern. Diese Erkenntnis passt zur Selbsteinschätzung, die Daferner zwar nicht in besagtem Gespräch in Bielefeld, sondern schon ein paar Tage vorher im Trainingslager kundgetan hat: „Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der ein bisschen zurückhaltender ist, auf dem Platz aber schon aus sich herausgeht.“

Gelegenheit zu Letzterem hatte der 26 Jahre alte Familienvater, der noch darauf wartet, dass seine Liebsten zu ihm nach Düsseldorf ziehen, in den vergangenen Monaten nicht mehr. Im Oktober absolvierte er für die Nürnberger sein letztes Pflichtspiel, anschließend geriet er in Franken aufs Abstellgleis. „Das war für mich keine leichte Zeit. Zum Schluss war es eine Sackgasse, weshalb es sich ganz gut getroffen hat, dass ich etwas Neues machen wollte und Fortuna Interesse hatte“, erzählt Daferner mit leichtem bayerischen Dialekt.

Mit dem „Club“ hat er nun abgeschlossen, vorerst zumindest. „Für mich ist das jetzt eine sehr große Chance. Deswegen will ich den Blick in die Zukunft richten“, betont er.

Zu viel Druck möchte sich Daferner, der in drei Testspielen zwei Tore erzielt hat, allerdings nicht machen. „Es ist wichtig zu wissen, was man kann, und sich dann nicht zu sehr reinzusteigern, sondern eine gewisse Lockerheit zu behalten“, sagt der Angreifer, der sich im Team schnell eingelebt hat.

Was er kann, das weiß der ehemalige Dresdner übrigens ganz genau. „Meine Stärken liegen in der Box. Ich mag es, wenn Flanken reinfliegen, da bin ich gefährlich. Außerdem würde ich sagen, dass ich ein Teamplayer bin und auch Reize im Spiel gegen den Ball habe“, erzählt Daferner, der sich als „harmonischen Typen“ bezeichnet und Trainer Daniel Thioune schon länger kennt: „Er weiß, was ich für ein Profil mitbringe und dass es spannend ist. Die Gespräche mit ihm waren sowohl menschlich als auch inhaltlich auf einer sehr guten Basis. Für mich war dann relativ schnell klar, dass ich zu Fortuna wechseln möchte.“

Vielleicht trägt er das rot-weiße Trikot sogar über den Sommer hinaus, sollten Sportvorstand Klaus Allofs und Christian Weber nämlich die vereinbarte Kaufoption ziehen. Auch wenn Daferner selbst gar nicht so weit denken möchte. „Natürlich kann ich mir vorstellen, länger hier zu bleiben. Aber das muss ich in dem halben Jahr jetzt auch zeigen“, sagt der Angreifer. „Die Konstellation ist erst mal ganz gut: Der Verein kann sehen, was ich für ein Spieler bin, ich kann mich voll reinhauen. Und dann gucken wir nach der Saison weiter.“ Klingt nach einem tauglichen Plan.