Im Halbfinale gegen Bayer Leverkusen So reagiert Fortuna auf das Hammerlos im DFB-Pokal

Düsseldorf/Mainz · Fortuna trifft im Halbfinale auf Leverkusen, Trainer Thioune gewinnt an der Torwand.

Daniel Thioune hätte lieber einen anderen Gegner.

Foto: Moritz Mueller

In dieser Saison gab es schon so einige Momente, in denen Fortuna über sich hinausgewachsen ist. In denen niemand auch nur einen Cent auf die Düsseldorfer gesetzt hätte – und sie am Ende trotzdem als Sieger dastanden. Zuletzt ist der Mannschaft von Trainer Daniel Thioune ein solch magischer Moment im Viertelfinale des DFB-Pokals gelungen. Der FC St. Pauli war als Zweitliga-Spitzenreiter hoch favorisiert, doch Fortuna setzte sich schließlich im Elfmeterschießen durch.

Und nun? Im Halbfinale wartet der dickste Brocken, wie die Auslosung am späten Samstagabend im „ZDF-Sportstudio“ ergab: Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Natürlich auch noch auswärts, um den Schicksalsschlag abzurunden. Trainer Thioune, den das ZDF als Studiogast nach Mainz eingeladen hatte, quittierte das Ergebnis um 23.42 Uhr mit maximaler Contenance, als ihn Moderator Sven Voss um seine Einordnung bat. „Unser absolutes Wunschlos“, verkündete der 49-Jährige unter dem Gelächter des Publikums am Lerchenberg.

„Wir wollen uns mit den Besten messen, und aktuell ist das die beste Mannschaft Deutschlands“, sagte er: „Im Fußball ist alles möglich, und im Pokal ist nichts ausgeschlossen. Wir geben unser Bestes.“ Man werde aber, ergänzte Thioune, flugs „auf die Suche“ nach Schwachstellen der Leverkusener Mannschaft gehen. Fortuna-Sportdirektor Christian Weber betonte derweil: „Mit Leverkusen treffen wir auf den Favoriten und das zudem auswärts. Es ist die denkbar schwierigste Konstellation. Aber wir werden alles dafür tun, um etwas Historisches zu schaffen.“

Das erste Pokal-Halbfinale mit Fortuna-Beteiligung seit 28 Jahren findet an den Tagen nach Ostern statt: am 2. oder 3. April. Die zeitgenaue Ansetzung folgt in Kürze. Im zweiten Duell der Vorschlussrunde empfängt der 1. FC Kaiserslautern den Gewinner der Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach, die am vergangenen Mittwoch wegen starken Regenfällen und damit der Unbespielbarkeit des Platzes auf den 12. März (20.30 Uhr) verschoben werden musste. Im Falle eines Sieges des Drittligisten müsste das Heimrecht mit den Pfälzern getauscht werden.

Erwartungshaltung im Pokal deutlich gedämpft

Ein paar Stunden vor der Auslosung hatte Fortuna in der Liga einen erneuten Rückschlag im Kampf um den Aufstieg kassiert. Im Duell mit Aufsteiger Elversberg kamen die Rheinländer nur zu einem 1:1 – zu wenig angesichts von nur bislang zwei Punkten im neuen Jahr. Und nun ist mit dem Bayer-Los auch die Erwartungshaltung im Pokal auf ein Minimum gedämpft.

Und einen Sieg gab es dann in der Nacht auf Sonntag doch noch: Beim traditionellen Torwandschießen, das am Ende jeder Sendung des „ZDF-Sportstudios“ stattfindet, setzte sich Thioune knapp gegen Paul Kurtenbach vom Studentenklub Turbine Tiergarten durch. Gleich den ersten Versuch versenkte der Fortuna-Coach souverän rechts unten – und auch alle weiteren Schüsse verfehlten ihr Ziel nur denkbar knapp –, während Kurtenbach kein Treffer gelang

Immerhin endete der Tag, an dem das Glück der Fortuna nicht unbedingt hold war, zumindest mit einem kleinen Erfolgserlebnis.