Nach Einzug ins Halbfinale im DFB-Pokal In dieser Hamburger Kultkneipe feierte der Fortuna-Vorstand mit den Fans
Hamburg · Nach dem Pokalsieg feiern Alexander Jobst und Arnd Hovemann im Silbersack.
Bei den Klängen aus der Kabine deutete sich schnell an, dass es bei dem einen und anderen aus dem Fortuna-Tross nur begrenzte Aussichten geben würden, in dieser Nacht überhaupt eine Sekunde Schlaf zu bekommen. Von Ballermann-Hits bis „Tage wie diese“ – die musikalischen Grenzen verschwommen irgendwann. Und über allem war da Freude pur über das historische Ergebnis: Durch den 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen beim FC St. Pauli zogen die Düsseldorfer am Dienstag erstmals nach 28 Jahren ins DFB-Pokal-Halbfinale ein.
Während sich Sportvorstand Klaus Allofs wegen einer leichten Erkältung frühzeitig zum Auskurieren ins Hotel verabschiedet hatte, zogen seine Vorstandskollegen Alexander Jobst und Arnd Hovemann nach Mitternacht noch weiter und mischten in der Kultkneipe „Zum Silbersack“ in der Nähe der Reeperbahn mit. Dort waren auch einige Dutzend Fortuna-Fans eingekehrt.
Jobst brach zur Feier des Tages sogar seinen „trockenen Januar“ vorzeitig ab, er wollte eigentlich den kompletten ersten Monat des Jahres auf Alkohol verzichten. Das alles aber freilich mit dem nötigen Maß an Vorsicht und Vernunft, schließlich nahm der Vorstandsboss am Mittwoch und Donnerstag in Hamburg am Spobis-Kongress teil und schlug deshalb auch verhältnismäßig früh den Weg ins Bett ein. In den Katakomben des Millerntor-Stadions waren zuvor ebenfalls einige Tropfen Alkohol geflossen. Einige der Pokalhelden aus Düsseldorf bedienten sich verdientermaßen am Kasten mit „Astra“-Bier, der zur Feier des Tages in der Kabine stand. Und getanzt wurde auch: zunächst zu Ehren von Christos Tzolis, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte hatte, zum griechischen Klassiker „Zorba the Greek“ von „A.T.H.E.N.A.“. Ein weiteres Video aus dem eigentlichen Heiligtum jeder Fußballmannschaft zeigte große Teile des Teams später noch bei einer erstklassigen Performance zum Mallorca-Hit „Doppelhorn“ von Lorenz Büffel. Im Mittelpunkt: Matthias Zimmermann, der zuvor sein Comeback nach langer Verletzung gefeiert hatte und in einer Materialkiste sitzend von Tzolis, Felix Klaus und Vincent Vermeij durch die Gegend geschoben wurde. Allzu lang konnte die Party im Stadion allerdings nicht gehen, und auch im Teamhotel wird irgendwann der Hammer gefallen sein. Denn am Mittwoch ging es schon um 6.15 Uhr mit dem Bus zum Flughafen, wo um 9.35 Uhr die Maschine startete, die den Fortuna-Tross zurück nach Düsseldorf flog. Und um 11 Uhr standen die Schützlinge von Trainer Daniel Thioune bereits wieder auf dem Trainingsplatz.