Absicht oder nicht? Das sagt U23-Zugang Knappe zu seinem kuriosen Debüt-Treffer für Fortuna

Düsseldorf · Ein verrücktes Führungstor der Freiburg-Leihgabe ebnet der U23 den Weg zum Sieg.

Fortunas U23-Zugang Davino Knappe (l.) im Zweikampf mit Sebastian Wilms vom FC Wegberg-Beeck.

Foto: RP/FuPa/Michael Schnieders

Einen besseren Einstand hätte er sich wohl nicht ausmalen können. Keine fünf Minuten stand Davino Knappe, die Leihgabe vom SC Freiburg II, am Samstag für Fortunas Regionalliga-Fußballer beim 3:2-Auftaktsieg gegen den FC Wegberg-Beeck auf dem Platz, da durfte der Stadionsprecher schon seinen Namen durchs Paul-Janes-Stadion rufen. Das allein reichte sicherlich, um von einem außergewöhnlichen Moment zu sprechen, doch spätestens durch die Art des Treffers konnte man die Szene durchaus sogar als verrückt beschreiben.

Denn als Knappe in der fünften Minute auf der linken Strafraumseite an den Ball kam, rechneten die 280 Zuschauer wahrscheinlich alle mit einer Flanke. So sah es zunächst auch aus, aber die Hereingabe, die der 21-Jährige schlug, steuerte im hohen Bogen auf das Wegberger Tor zu, wurde länger und länger, bis der Ball schließlich im oberen rechten Winkel über die Linie ging.

Die Ferndiagnose war klar: keine Absicht. Der Torschütze selbst behauptete allerdings etwas anderes: „Ich habe gesehen, dass der Torwart schon ziemlich weit draußen war und keiner von uns in der Mitte stand. Dann war mein Ziel, die Kugel auf den zweiten Pfosten zu bringen. Am Ende gehört natürlich Glück dazu, dass sie so perfekt reinfällt.“

Nachdem der gebürtige Offenburger im Drittliga-Team der Freiburger zuletzt keine Rolle mehr spielte, fand er nun bei der „Zwoten“ schnell zurück in die Spur. Auf die Frage, wie er die ersten Wochen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt erlebt habe, antwortete Knappe: „Ich fühle mich sehr wohl hier in Düsseldorf, die Leute sind ein bisschen lockerer und cooler drauf, das gefällt mir.“ Auch sein Trainer Jens Langeneke lobte den Zugang nach der Partie: „Natürlich bin ich zufrieden mit ihm, wenn er sein erstes Pflichtspiel für uns macht und direkt trifft. Er ist ein guter Typ und hat sich super eingefügt.“

Mit Blick auf das gesamte Spiel zeigte sich der Coach allerdings nicht mit allem glücklich, nachdem seine Mannschaft fast noch eine 3:0-Führung verspielt hatte. „Ich war mit einigen Entscheidungen, die wir getroffen haben, nicht zufrieden. Die Dinge, die wir besprechen, müssen wir dann irgendwann auch besser umsetzen“, sagte Langeneke. „Trotzdem ist das Grundlegende da. Die Jungs haben sich wieder von der ersten bis zur letzten Minute komplett reingehauen. Das ist schon Jammern auf hohem Niveau.“

Für die nächsten Wochen wünschte sich der Ex-Profi vor allem, dass seine Truppe mal wieder zu Null spielt, und dazu hat sie schon in einigen Tagen die Gelegenheit. Am Samstag (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) trifft die „Zwote“ nämlich erneut zu Hause auf den SC Wiedenbrück. Und die Chancen auf eine Partie ohne Gegentreffer stehen nicht schlecht. Denn die Wiedenbrücker stellen die zweitschlechteste Offensive der
Liga.