Im Viertelfinale des DFB-Pokals Was Fortuna gegen St. Pauli diesmal besser machen muss

Analyse | Düsseldorf/Hamburg · Analyse Fortuna war am Samstag bei der 1:2-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli chancenlos. Am Dienstag im Pokalspiel auf dem Kiez muss vieles anders werden. Düsseldorf wird sich in allen Mannschaftsteilen steigern müssen, um eine Chance zu haben.

Fortunas Innenverteidiger Jordy de Wijs reagiert im Spiel gegen den FC St. Pauli gefrustet.

Foto: Moritz Mueller

Mit etwas Frust zwischen den Rippen kann man die Frage natürlich sehr einfach beantworten. Was muss Fortuna im zweiten Anlauf gegen den FC St. Pauli besser machen? Alles. Und in dieser Aussage steckt natürlich auch durchaus viel Wahrheit. Besonders in der Anfangsphase der Partie waren die Düsseldorfer gegen den Spitzenreiter der Zweiten Liga heillos überfordert, waren mit dem zwischenzeitlichen 0:2 noch gut bedient. Das Endergebnis in Höhe von 1:2 klingt knapper, als es war.

Fortuna tritt dennoch, Überraschung, am Dienstag (20.30 Uhr) zum Viertelfinale des DFB-Pokals an – diesmal am Millerntor gegen die Kiezkicker. Chancenlos? Keineswegs, jedenfalls dann nicht, wenn man einige Dinge beherzt, mit denen man sich das Leben deutlich leichter machen könnte, um nach 28 Jahren mal wieder ins Halbfinale des Wettbewerbs einzuziehen.

Das Aufbauspiel
aus der Innenverteidigung

Andre Hoffmann und Jordy de Wijs agierten beim Heimspiel in der Arena unglücklich beim Spielaufbau, der Kapitän stand sich mit seinem Nebenmann zu oft auf den Füßen. Es wirkte nicht harmonisch im Zusammenspiel. Auch gab es vergleichsweise wenige gewonnene Zweikämpfe. Als Folge hatten die drei zentralen Mittelfeldspieler wenige Ballkontakte mit Raum zum Gestalten.

Mehr Aggressivität in
allen Mannschaftsteilen

Fortuna war viel zu brav. Es mangelte an Aggressivität, der Versuch des Pressings war zwar da, aber er wurde nur zu halbherzig umgesetzt. Wenn, dann richtig drauf. Einer, der in dieser Weise immer voran geht, ist Matthias Zimmermann.

 Noch unklar, ob er vielleicht nach überstandenem Mittelfußbruch ein paar Einsatzminuten bekommt.

Positionsspiel im Mittelfeld

Ao Tanaka, Isak Johannesson und Yannik Engelhardt beanspruchten häufig den gleichen Raum, auch bedingt durch das schwache Aufbauspiel aus der Defensive. Tanaka und Engelhardt gewannen viele Zweikämpfe, konnten die passenden Mitspieler dadurch dann aber selten einsetzen. Besonders Johannesson, der gegen Pauli einen schwachen Tag erwischte, muss unbedingt in Pokalform kommen, weil Shinta Appelkamp weiter ausfällt.

Individuelle Fehler abstellen

Florian Kastenmeier beim 2:2 in Berlin; Andre Hoffmann, Vincent Vermeij und Nicolas Gavory mit vermeidbaren individuellen Fehlern, die gegen das beste Team der Zweiten Liga zu Gegentoren führten – leichter gesagt als getan, aber Fortuna muss diese „leichten“ Fehler abstellen und darf nicht weiter Geschenke verteilen. Konzentration sofort auf Betriebstemperatur, Fokus 90 Minuten plus mögliche Verlängerung auf diese Aufgabe.

Die offensiven Flügel

Jona Niemiec hat gewiss einen großen Entwicklungsschritt gemacht, befindet sich für die Außenbahnposition aber noch in der Lernphase – insbesondere beim Stellungsspiel. Eigentlich würde Fortuna einen Felix Klaus in Bestform benötigen, der aber auch nach seiner Einwechslung gegen Pauli nicht überzeugte.

Auf neue Impulse
der Zugänge hoffen

Marlon Mustapha in der Offensive, Joshua Quarshie für die Innenverteidigung. Beide könnten Optionen für einen Einsatz zumindest im Verlauf der Pokalpartie sein. Und Thioune noch einmal Mittel zur Verfügung stellen, die er bisher so nicht hatte.

Bessere Standards

Bei diesem Mittel macht sich das Fehlen von Shinta Appelkamp unter anderem bemerkbar. Insbesondere ein Instrument, um gegen einen scheinbar besseren Gegner zu gewinnen. Doch sowohl bei Ecken als auch Freistößen muss Fortuna auch ohne Appelkamp mehr draus machen.