Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf hat wieder einen Regisseur

Kevin Stöger will das Spiel seiner Mannschaft künftig lenken. Viele Spiele in der Bundesliga werden durch Standards entschieden. Der 24-Jährige hat gezeigt, dass er für Ecken und Freistöße der Richtige ist.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wer Kevin Stöger am Dienstag im Testspiel gegen den VfB Wissen beobachtet hat, weiß was Spielfreude bedeutet. „Ich habe mich im zentralen Mittelfeld sehr wohl gefühlt“, sagte der Österreicher, der seit dieser Saison in Diensten der Fortuna steht. „Ich will die Bälle haben. Und wenn ich die Bälle bekomme, dann bin ich zufrieden. Das hat man wohl auch von draußen gesehen.“ Stöger war vor der Pause fast an jedem Angriff der Fortuna beteiligt und hatte mit einer präzisen Vorlage auch das Traumtor von Niko Gießelmann punktgenau vorbereitet.

Der 24-Jährige übernahm noch eine wichtige Aufgabe. „Das hatte ich mit unserem Trainer bereits besprochen, wie wichtig die Standardsituationen sind“, sagte Stöger. „Wenn wir damit offensiv das eine oder andere Tor in der Bundesliga erzielen können, nehmen wir das gerne mit.“ So war sich der Österreicher auch nicht zu schade, um bei jeder Ecke — von beiden Seiten — nach draußen zu laufen, um sie in den Strafraum zu schlagen. „Ich wäre sehr glücklich, wenn ich die Ecken und Freistöße auch demnächst schießen darf. Wenn ich spiele, gehe ich auch zum Ball und zeige, dass ich die Standards ausführen will.“

Überhaupt stimmt das Gefühl bei Stöger, was die Fortuna angeht. „Ich wusste, dass die Truppe charakterlich einwandfrei ist, und so bin ich auch aufgenommen worden“, sagt er und ist von der Richtigkeit seines Wechsels von Bochum an den Rhein absolut überzeugt. Da spielt auch die Rangelei mit Adam Bodzek keine Rolle mehr, für die er nach dem Zweitliga-Hinspiel gegen Fortuna damals für zwei Spiele gesperrt worden war. „Ich hatte mich danach direkt bei ihm entschuldigt und ihm geschrieben“, sagt Stöger. „Es gab natürlich auch den einen oder anderen Spruch der neuen Mitspieler, ob alles zwischen uns geregelt ist. Ja, es ist alles top.“

Sein vorrangiges Ziel war und ist, in der Bundesliga zu spielen. „Da kam die Fortuna — wie andere Klubs auch — auf mich zu. Aber hier habe ich mich direkt gut aufgehoben gefühlt. Das Gesamtpaket stimmte, so dass ich noch im Urlaub unterschrieben habe“, sagt Stöger, der schon jetzt weiß, dass es der richtige Schritt war.

Ihm ist auch klar, dass er in der Bundesliga ein paar Schritte pro Spiel mehr machen muss. „Ich lenke das Spiel gerne, bin aber auch immer bereit, für die Mannschaft zu ackern.“ Er will ein Regisseur ohne Starallüren sein. Um jetzt aber schon persönliche Ziele für die kommende Saison festzusetzen, sei es aus Stögers Sicht noch zu früh. Er spürt allerdings den Konkurrenzkampf bei der Fortuna ganz deutlich und bezeichnet die Qualität des Kaders als hoch. „Jede Position ist zweifach besetzt, und vom ersten Tag an habe ich gemerkt, dass alle eher einen Schritt mehr machen, als einen zu wenig“, sagt der 24-Jährige, der allerdings deutlich reifer wirkt, als sein Alter aussagt.

Kevin Stöger stand beim VfB Stuttgart zwar im Bundesliga-Kader, gereicht hat es damals aber nur zu einem Einsatz im DFB-Pokal. „Jetzt bin ich richtig heiß auf die Bundesliga, und dieses Jahr ist alles neu“, sagt er und kündigt für Fortuna eine „richtig geile Saison“ an.