„War ein Mega-Auftritt“ Kaum Lücken für den Gegner in Thiounes Taktik-Kniff
Karlsruhe · Der Trainer stellte die Abwehr um und machte damit alles richtig. Die Gastgeber fanden kaum Lücken.
Christian Eichner ist ein Trainer, der seine Prinzipien hat. Von seinen Spielern erwartet der Trainer des Karlsruher SC vor allem eines: die richtige Einstellung. Da ist es auch weniger schlimm, wenn dann ein Spiel gegen eine Mannschaft, die an diesem Sonntagnachmittag einfach besser war, verloren geht. Fortunas Spielanlage war einfach ausgereifter. Oder wie Eichner sagt: „Sie haben sehr erwachsen Fußball gespielt.“
Dem KSC fehlte in der Offensive einfach die Durchschlagskraft gegen eine äußerst sattelfeste Düsseldorfer Defensive. Und vor dem gegnerischen Tor blieb Kristoffer Peterson in zwei wichtigen Situation eiskalt. „Fortuna hat einfach eine enorme Qualität. Das Ziel der Fortuna ist ja auch ganz klar, dass sie die Liga am Ende der Saison verlassen“, erklärte Eichner und fing sich damit prompt einen bösen Blick seines Kollegen ein.
Für Daniel Thioune ist Fortuna momentan sicher noch kein Favorit darauf, am Ende der Saison einen der ersten drei Plätze in der Tabelle zu belegen. Und dennoch war auch er mit der Darbietung seiner Mannen äußerst einverstanden. „Das war ein Mega-Auftritt meiner Mannschaft“, sagte er.
Aber auch Thioune hatte beruflich einen guten Tag erwischt – und war mit einem echten Taktik-Kniff mit dafür verantwortlich, dass Fortuna gegen den KSC zu überzeugen wusste. Der 48-Jährige entschied sich im Vorfeld nämlich dazu, auf Dreierkette umzustellen. Matthias Zimmermann spielte in Baden also Innenverteidiger. Und Kristoffer Peterson und Michal Karbownik agierten als offensive Flügelverteidiger.
Eichner wollte den Kniff von Thioune etwas kleiner reden
„Ich war auch überrascht, als der Trainer mir gesagt hat, dass ich rechter Innenverteidiger spiele“, erklärte Matthias Zimmermann auf Nachfrage. „Man hat nicht gemerkt, dass ich das nicht so oft spiele, daher bin ich zufrieden.“
Auch wenn Eichner den Kniff von Thioune nach Schlusspfiff etwas kleiner reden wollte, kann durchaus das Fazit gezogen werden, dass er von seinem Kollegen ausgecoacht wurde. „Ich weiß, dass Daniel immer für eine Überraschung gut ist. Aus KSC-Sicht beschäftige ich mich aber nicht mit der Dreier- oder Viererkette des Gegners. Es hätte auch eine Zweierkette sein können – in der Zweiten Liga ist das nicht so entscheidend“, befand er. „Man muss es als Trainer schaffen, dass die Spieler sich alle dieser Sache verschreiben: Haltung, Bereitschaft, diese Attribute sind im Normalfall wesentlich wichtiger. Daniel hat das mit seiner Mannschaft heute geschafft.“
Und was sagte der Fortuna-Trainer selbst? Er freute sich darüber, dass seine Spieler die Idee so gut umsetzen konnten. „Wir haben für uns die Lösung gesucht, die am besten ist. Am Ende des Tages war es die richtige Entscheidung. Wir wollten etwas Neues ausprobieren, aber dafür braucht man auch viel Vertrauen in die Mannschaft. Meine Jungs sind heute brutal dafür belohnt worden.“