Fortuna Düsseldorf sieht die kurze Woche als Chance
Nach der 0:1-Niederlage in Darmstadt hat Tabellenführer Fortuna Düsseldorf bereits am Freitag die Möglichkeit, um es besser zu machen.
Düsseldorf. Viel Zeit für Regeneration bleibt Fortuna Düsseldorf nicht. Nur drei volle Tage liegen zwischen der Auswärtsniederlage beim SV Darmstadt 98 am Ostermontag (0:1) und der nächsten Aufgabe am Freitag gegen den VfL Bochum in der Arena. Nach Niederlagen sprechen Spieler und Trainer in Wochen wie diesen gerne davon, dass es auch von Vorteil ist, die zurückliegende Begegnung schnell vergessen machen zu können. Und genau das ist der Ansatz beim Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga. Abhaken, neu fokussieren und den VfL in den Blick nehmen.
Trotz mehr als 45-minütiger Überzahl bei den akut abstiegsbedrohten „Lilien“ wollte das entscheidende Element im Fußball bei den Düsseldorfern am Montagabend nicht funktionieren — das Toreschießen. Wenn nicht der Pfosten im Weg stand, dann verhinderte Darmstadts Schlussmann Daniel Heuer Fernandes das Erfolgserlebnis für die Funkel-Elf, die wahrlich keine schlechte Leistung ablieferte.
„So Spiele gibt es. In der zweiten Hälfte haben wir den Ball laufen lassen und gutes Positionsspiel gehabt. Es ist schwer, Räume zu finden, wenn eine Mannschaft mit acht oder neun Mann hinten drin steht. Großartige Vorwürfe kann ich der Mannschaft nicht machen“, sagte Friedhelm Funkel anschließend.
Wie seine Spieler, ärgerte sich auch der Trainer über den Verlauf und die verpassten Chancen. Doch beim Spitzenreiter, der sechs Spiele vor dem Saisonende noch immer acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz aufweist, haben sie unter Aufstiegs-Experte Funkel nicht nur gelernt, mit Siegen umzugehen. Auch die Selbstkritik nach Niederlagen wie in Darmstadt passt zum geschlossenen Gesamtbild der Fortuna 2017/18. Rational, ehrlich, nichts beschönigend. „Es ist unerheblich, wie die anderen spielen. Wir ärgern uns, dass wir nicht konsequenter aufgetreten sind“, sagte Außenverteidiger Julian Schauerte, der nach ordentlicher erster Hälfte in der Kabine blieb, um nicht wie Darmstadts Fabian Holland ebenfalls die gelb-rote Karte zu kassieren. Schauerte sprach das entscheidende Manko an: Mit einem Mann mehr fehlte es der Fortuna trotz der dicht gestaffelten „Lilien“-Abwehr an der letzten und unbedingt notwendigen Konsequenz.
„Mit 53 Punkten ist noch niemand aufgestiegen. Und das werden wir auch nicht“, erklärte Funkel, der mit voranschreitender Spieldauer schon so eine Ahnung hatte: „Ich selber hatte dieses Gefühl, dass wir machen können, was wir wollen, aber den Ball nicht über die Linie bringen. Mein Gefühl hat sich leider wieder mal bestätigt.“
Während sich Funkel auf der Rückfahrt aus Hessen die 90 Minuten am Böllenfalltor noch einmal genau ansah, begannen seine Spieler mit dem Regenerationsprogramm. Der erste Teil war schlafen im Mannschaftsbus, ehe es gestern Nachmittag auf dem Trainingsplatz weiterging. „Am Freitag müssen wir dann wieder alles raushauen“, sagte der Fortuna-Trainer. Viel Zeit ist bis dahin nicht. Aber die Rot-Weißen sehen der kurzen Spanne zwischen den beiden wichtigen Spielen eher gelassen entgegen. Schließlich bietet sich schnell die Möglichkeit die ärgerliche Niederlage in Darmstadt wett zu machen. Der Blick geht nach vorne.