Fortuna vor Spiel gegen KSC Die große Sehnsucht nach dem ersten Heimsieg der Saison

Düsseldorf · Fortuna wartet noch immer auf den ersten Erfolg in der Arena. Im fünften Anlauf soll es gegen den Karlsruher SC endlich klappen.

Land unter auf dem Trainingsgelände: Cheftrainer Christian Preußer steht im Regen und gibt Anweisungen an sein Team.

Foto: Frederic Scheidemann

Als man sich für Christian Preußer als Trainer entschieden hatte, da war klar, dass dieses Projekt auf Langstrecke angelegt sein muss. Sonst hätte man es auch gleich lassen können. Doch allen Beteiligten ist natürlich auch bewusst, dass man zwischendurch in Sprints den Nachweis erbringen sollte, dass man miteinander auf dem richtigen Weg ist. Etwas weniger blumig ausgedrückt: Rang zwölf in der Tabelle der Zweiten Liga erfreut bei Fortuna niemanden. Noch weniger, dass diese Platzierung auch daraus resultiert, dass bislang kein Heimsieg zu Buche steht.

Vier Versuche gab es bislang, zwei Mal ging man als Verlierer vom Platz, zwei Mal hieß es nach 90 Minuten Unentschieden. Was man aus dieser Statistik nicht ablesen kann: Es waren weitestgehend mitreißende Partien. Die Zuschauer bekamen etwas geboten. Aber eben nicht die absoluten Glücksgefühle. Am Samstag (13.30 Uhr) soll sich das gegen den Karlsruher SC ändern. Bisher sind rund 16 000 Karten verkauft worden. Es wird mit etwas mehr als 20 000 Fans gerechnet.

Ao Tanaka könnte den
gesperrten Edgar Prib ersetzen

Preußer weiß aber auch, dass aus dem nachvollziehbaren Wunsch keine Belastung werden darf. Dementsprechend mahnt er zur Ruhe. „Wir müssen emotional und mit Zweikampfintensität dagegenhalten. Es wäre schön, wenn wir zu Hause mal in Führung gehen könnten“, sagt er. „Wir wollen weniger individuelle Fehler machen, gut zusammen verteidigen und effektiver werden. Dazu gehört auch Geduld – auch, wenn vielleicht nicht alles klappt. Trotz der Erwartungshaltung, den ersten Heimsieg einzufahren, müssen wir die Ruhe behalten.“ Sehr wahrscheinlich wird er im Vergleich zum Auftritt beim HSV nun minimale Anpassungen vornehmen. Heißt: Nur der wegen seiner Roten Karte für drei Spiele gesperrte Edgar Prib muss auf jeden Fall ersetzt werden. Wahrscheinlich wird Ao Tanaka für ihn übernehmen. Ansonsten wähnt Preußer sein Team gut aufgestellt – unter den bekannten Einschränkungen, dass Shinta Appelkamp wegen seiner Corona-Infektion noch in Quarantäne ist, Andre Hoffmann selbige erst gerade verlassen hat und noch nicht wieder zur Verfügung steht. Und auch Daniel Bunk, so betonte Preußer, stünde leider nicht bereit, weil er sich unter der Woche im Training einen Bänderriss zugezogen hatte. Wäre er denn eine ernsthafte Option gewesen? „Alle, die bei uns trainieren, können auch ein Thema für den Kader sein. David Savic stand ja in Hamburg im Aufgebot.“

In der Innenverteidigung wird er erneut Christoph Klarer und Dragos Nedelcu eine Chance geben. Zwei, die sich in den vergangenen Partien individuelle Fehler geleistet haben, zweifelsohne aber natürlich auch viele Dinge richtig gemacht haben. „Die Mannschaft geht mit Fehlern und Rückständen gut um. Wir benennen die Fehler klar und simulieren im Training Situationen. So können wir individuelle Fehler in Zukunft vermeiden oder dafür sorgen, dass sie von anderen ausgebügelt werden“, sagt Preußer.

Vor dem Karlsruher SC hat Preußer großen Respekt. „Die Mannschaft der Karlsruher spielt schon länger zusammen. Es ist ein gestandenes Team. Sie haben eine gute Mischung aus klarer Struktur und individueller Stärke“, sagt der Düsseldorfer Cheftrainer. „Philipp Hofmann kann als Angreifer beispielsweise den Unterschied ausmachen. Mit Marvin Wanitzek haben sie außerdem einen guten Ballverteiler im Mittelfeld. Die Abläufe sind klar. Christian Eichner macht in Karlsruhe einen sehr guten Job. Der KSC will hierherkommen und gewinnen.“

Und Fortuna will es verhindern. Die Mannschaft, so der Eindruck von Preußer, glaube fest daran, es nun endlich zu schaffen. Er sagt: „Es ist eine konzentrierte Stimmung und wir wollen es jetzt unbedingt schaffen, die ersten drei Punkte zu Hause einzufahren. Wir haben das Gefühl, dass nie viel gefehlt hat.“