Nach Schreckmoment in Hamburg Welchen Spitznamen Matthias Zimmermann nun fürchtet

Düsseldorf · Als Matthias Zimmermann am Samstag nach einigen turbulenten Minuten ein wenig Ruhe fand, musste er erst einmal viele besorgte Nachrichten beantworten. Kurz zuvor war der Rechtsverteidiger nach seinem Zusammenprall mit Robert Glatzel mit drei Stichen über der Augenbraue genäht worden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Glück im Unglück eigentlich, dass er nur eine Platzwunde davontrug. Dennoch war der Anblick eines blutüberströmten Ehemanns Grund genug, dass Zimmermann seine Frau erst einmal die Sorgen nehmen musste. Aber auch Mitspieler wie Daniel Ginczek oder Andre Hoffmann checkten direkt ab, wie es ihrem Kollegen geht.

Dem ging es zwar den Umständen entsprechend gut, er musste aber tatenlos zusehen, wie seine Mitspieler gegen einen überlegenen HSV kaum eine Chance hatten. „Das war natürlich nicht schön. Wenn die Arterie nicht in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, hätte ich vielleicht weiterspielen können. Aber so gab es da keine Chance“, sagt Zimmermann.

In den darauffolgenden Tagen musste sich der 30-Jährige noch einigen Untersuchungen unterziehen. So wurde beispielsweise sein Kopf bei einer MRT-Untersuchung genauestens unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse ließen „Zimbo“ aufatmen. „Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass mein neuer Spitzname zukünftig nicht Harry Potter lautet“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Von einer netten Geste hatte Zimmermann dann aber auch noch zu berichten. Nach der Partie bekam er im Mannschaftsbus Besuch von Glatzel, dessen Ellbogen unbeabsichtigt für diesen Schreckmoment gesorgt hatte. „Hut ab vor dieser Geste. Er hat sich bei mir persönlich entschuldigt und hat mich gefragt, wie es mir geht“, erzählt Zimmermann. „Er hat gesagt, dass er mich nicht gesehen hat. Daher mache ich ihm auch keinen Vorwurf.“

Und zumindest wird der Zusammenprall keine größeren Folgen als eine kleine Narbe über der Augenbraue haben. Bereits in den kommenden Tagen wird Zimmermann wieder ins Düsseldorfer Mannschaftstraining zurückkehren. Das Spiel gegen Arminia Bielefeld am übernächsten Samstag steht für ihn daher auch nicht auf der Kippe. „Ich freue mich schon auf die Partie. Wir wollen unsere Heimspielserie weiter ausbauen.“

Dass Daniel Thioune in dieser Begegnung wieder auf seinen Rechtsverteidiger baut, sollte außer Frage stehen. Auch, wenn sich der Trainer am Mittwochnachmittag eine kleine Spitze nicht verkneifen konnte. „Bis zu seiner Auswechslung war er unser bester Mann“, befand er und erntete ein breites Grinsen von Zimmermann, der bereits nach acht Minuten ausgetauscht werden musste. Das Verhältnis zwischen den beiden scheint definitiv zu stimmen.