Fortunas Cheftrainer total begeistert Ein Lobgesang auf Zimmermann

Düsseldorf · Trainer Daniel Thioune gerät beim Rechtsverteidiger ins Schwärmen.

Matthias Zimmermann auf dem Trainingsgelände im Arena-Sportpark. Selbst von Verletzungen lässt er sich nicht unterkriegen.

Foto: Frederic Scheidemann

Bei Matthias Zimmermann ist das Glas immer halbvoll. Es gibt ziemlich wenige Momente im Leben, in denen man den 30-Jährigen mit schlechter Laune erlebt. Selbst nach der Diagnose in der Saisonvorbereitung ließ er sich nicht lange hängen. Am Freitag dann das Comeback in Rekordzeit (weniger als zwei Monate) nach seinem Innenbandriss im Knie. Beim 4:0 gegen Jahn Regensburg glückte dem Rechtsverteidiger ein Traumeinstand mit einer starken Partie und gleich zwei Vorlagen.

„Ich liebe diesen Jungen. Das ist richtig geil – vom ersten Tag an, an dem wir uns begegnet sind. Der haut einfach raus, er hat sich so dafür eingesetzt, wieder gesund zu werden“, sagte Cheftrainer Daniel Thioune auf Nachfrage. „Ich wusste, dass Matze ein Faktor ist – dass er sofort einer ist, überrascht mich aber. Wobei mich bei dem Jungen eigentlich gar nichts mehr überrascht. Er ist Vollprofi. Matze ist einer der besten Rechtsverteidiger in der 2. Liga – und nach so langer Pause hat er das eindrucksvoll bewiesen, gerade im Zusammenspiel mit Felix Klaus.“

„Zimbo“ ist einer, der nicht den Blick nach links und rechts vergisst. Nach dem Spiel hatte er Physios und medizinisches Team um Mannschaftsarzt Ulf Blecker zu sich gerufen und im kleinen Kreis „Dankeschön“ für die Behandlungen in den vergangenen Wochen gesagt. Jeder bekam ein Trikot mit seiner Nummer – manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen.

Eigentlich stand schon fest, dass Zimmermann sich unters Messer legen müsste. Doch nach eingehenden Untersuchungen entschieden sich Spieler und Experten doch für eine konservative Behandlung. Dennoch war nicht damit zu rechnen, dass „Zimbo“ so schnell wieder auf den Rasen zurückkehren kann. Doch er ist einer der ehrgeizigsten und fleißigsten Spieler, legt immer wieder Zusatzschichten ein.

„Erst einmal muss ich den Physios und den Fitnesstrainern ein riesiges Kompliment aussprechen. Natürlich gehören aber auch immer zwei Seiten dazu, ich war gefühlt 24 Stunden am Tag trainieren. Ich ernähre mich gut, habe gut regeneriert“, erzählte Zimmermann bereits vor Wochen. „Mein Körper musste nach der Verletzung Entzündungen ausstoßen. Da habe ich zum Beispiel viel Ananas gegessen – die wirkt entzündungshemmend. Da gibt es viele Dinge, die man zusätzlich machen kann, um schnell fit zu werden.“

Der Trainer ist begeistert von so viel Engagement. „Er hat sich so dafür eingesetzt, schnell wieder gesund zu werden“, sagte Thioune. „Er hat alles dafür getan. Ich musste ihn letzte Woche in Braunschweig nochmal ausbremsen.“ Im Team ist er absolut anerkannt, auch deshalb hatte ihn Thioune in dieser Saison in den Mannschaftsrat befördert.

„Zimbo“ hat keine Angst vor einer mentalen Blockade

Nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining hatte Zimmermann gesagt: „Es ist unglaublich schön, wieder mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Ich habe richtig Spaß daran, mit den Jungs zu kicken. Das macht den Fußball aus. Während einer Verletzung merkt man, wie geil das ist und was einem fehlt.“ Eine mentale Blockade fürchtete er nicht, also Ängste zu haben, sich in einem Zweikampf erneut zu verletzen: „Ich hatte ja bereits einen Kreuzbandriss. Ich weiß ungefähr, wie man den Kopf da schalten muss. Die beste Lösung: ihn einfach ausschalten. Ich marschiere einfach rein und mache mit. Was soll schon passieren? Im Fußball gehören Verletzungen nun mal dazu.“