Wegen griechischen Temperaments Wie Yannik Engelhardt seinen Fortuna-Kollegen Christos Tzolis neckt

Osnabrück/Düsseldorf · Der 23-Jährige wird die Länderspiele seines griechischen Teamkollegen im TV sehen.

Christos Tzolis (l.) und Yannik Engelhardt beim Torjubel.

Foto: dpa/David Inderlied

Für Christos Tzolis stehen in den kommenden beiden Wochen große Aufgaben an. Die griechische Nationalmannschaft hat die Play-offs der Qualifikation zur EM-Endrunde erreicht, spielt zunächst am Donnerstag um 20.45 Uhr in Athen gegen Kasachstan. Fortunas Topscorer ist zum ersten Mal seit rund zwei Jahren wieder bei der A-Nationalmannschaft und will sich einen Traum erfüllen: „Erst Kasachstan schlagen, danach noch ein Spiel gewinnen – und wir sind in Deutschland dabei.“

Die Chancen der Griechen stehen nicht schlecht, denn sowohl die Kasachen als auch die möglichen Final-Gastgeber auf dem Qualifikations-Weg C, Georgien und Luxemburg, sind alles andere als unschlagbar. Die EM-Endrunde in seiner aktuellen Wahlheimat Deutschland: wirklich ein Traum für Tzolis, dessen Erfüllung greifbar nah ist.

Beim 4:0-Sieg in Osnabrück, mit dem Fortuna in die zweiwöchige Länderspielpause gestartet war, zeigte der 22-Jährige einmal mehr, dass ihn nicht nur die ganz großen Dinge wie eine EM interessieren. Selbst die Schlussminuten eines längst entschiedenen Zweitligaspiels haben für Tzolis offenbar enorme Bedeutung – ansonsten hätte er sich kaum so echauffiert, als ihn Trainer Daniel Thioune in der 88. Minute gegen Jona Niemiec auswechselte.

Tzolis’ Mannschaftskollegen bei Fortuna nahmen die Szene eher amüsiert zur Kenntnis. „Der Junge war ja fast schon ein bisschen sauer bei der Auswechslung“, sagte Mittelfeldspieler Yannik Engelhardt grinsend. „Da habe ich ihm gesagt: Christos, du hast heute drei Scorerpunkte gemacht, ein Tor und zwei Vorlagen. Jetzt freu’ dich, geh’ zur Nationalmannschaft und sei froh! Aber es spricht natürlich für ihn, dass er immer mehr will. Das ist brutal, was er momentan in der Offensivabteilung für uns darstellt.“

Tzolis hatte sich schon kurz nach der Szene wieder beruhigt. „Zugegeben: Ich wollte noch mehr Tore schießen, noch mehr vorbereiten“, berichtete er noch im Osnabrücker Stadion. „Aber das war nur für den Moment so. Der Trainer hat nachher länger mit mir geredet, es war wirklich ein gutes Gespräch. Das Wichtigste ist die Mannschaft, wir alle spielen nur für die Mannschaft. Ich war ja nur ein paar Minuten draußen, das ist okay.“

Für die nächsten Tage bestimmt Tzolis übrigens auch ein wenig das Freizeitprogramm bei Kollege Engelhardt. „Ich schaue mir die Spiele der Griechen auf jeden Fall im Fernsehen an“, versicherte der 23-Jährige. „Vielleicht kann er ja auch in der Nationalmannschaft zeigen, was er bei uns bringt, diese unheimliche Torgefahr. Das wäre eine coole Sache für ihn, und dann freuen wir uns alle.“

Überdies hatte Engelhardt trotz seiner augenzwinkernd dargebrachten Spitze noch ein weiteres dickes Lob für Tzolis und dessen Angreiferkollegen bei Fortuna parat: „Für die Stürmer bedeutet die Art, die wir gerade spielen, brutal viel Laufarbeit, weil wir einfach tiefer stehen. Aber das machen sie super. Das kann so weitergehen.“