2:2 nach 0:2-Führung in Hannover Mit welcher Aussage Fortuna-Trainer Thioune nach Remis überrascht

Hannover · Bei Fortunas Trainer ist nach dem ernüchternden 2:2 bei Hannover 96 keine Spur von Resignation zu entdecken.

 Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune an der Seitenlinie in Hannover.

Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune an der Seitenlinie in Hannover.

Foto: dpa/David Inderlied

Daniel Thioune hat in der Partie ordentlich gelitten. Sein Team hatte nicht unverdient mit 2:0 geführt, am Ende stand ein 2:2 von Fortuna bei Hannover 96. So richtig, richtig kommen die Düsseldorf 2024 einfach nicht in Schwung. Thioune hat versucht, sein Team noch irgendwie zu pushen, am Ende musste er sogar noch zufrieden sein, immerhin einen Zähler von der Leine an den Rhein mitnehmen zu können.

Auf der obligatorischen Pressekonferenz nach dem Spiel war der 49-Jährige eigentlich mit seinen Ausführungen schon am Ende. Doch dann holte er auf Nachfrage eines Hannoveraner Radioreporters doch noch einmal kräftig aus und machte dabei eine etwas überraschende Aussage.

„Wir werden ja immer so getrieben davon, dass wir maximal erfolgreich Fußball spielen wollen. In der anspruchsvollsten 2. Liga, die es überhaupt gibt, wo es keinen Durchschnitt gibt, sondern jede Woche eine maximale Herausforderung ist“, betont Thioune. „Da hat sicherlich jede Mannschaft Ambitionen. Die dürfen in Düsseldorf genauso sein, wie sie in Hannover sind. Wir wollen maximal erfolgreich Fußball spielen, aber in Hannover hängen die Trauben aktuell etwas höher.“

Thioune weiter: „Ich sehe einen Plan, ich sehe einen Gegner mit einem guten Spiel auf dem Platz und einen Trainer, der weiß, was er macht mit den Jungs. Und dann geht so ein Spiel am Ende 2:2 aus. Ich hätte gerne das dritte Tor gemacht, ich hätte ungern 2:3 verloren, was sicherlich auch in der Luft lag.“

Und dann die fast schon trotzige Thioune-Kampfansage: „Ich glaube, trotz alledem sind wir nicht weg von dem, was oben passiert. Niemand darf sich oben so sicher sein, dass es einfach auch ein Selbstläufer wird. Wir dürfen weiter ambitioniert sein, mit einer Serie sind wir wieder dran. Für den Moment ist aber ein Punkt für beide Mannschaften zu wenig, um attackieren zu können.“

„Ich glaube, man hat gesehen, was wir heute vorhatten. Wir mussten die Raute von Hannover kontrollieren. Das ist uns in der ersten Stunde sehr gut gelungen. Wir waren stabil vor unserem Tor und haben die Räume gut verdichtet“, sagte Thioune. „Und dann haben wir natürlich Qualitäten im Umschaltspiel. Das haben wir gezeigt. Es waren zwei super herausgespielte Tore nach Ballgewinnen. Es lief alles optimal von uns.“

Doch dann kam es so wie befürchtet. „Wir haben dann in der zweiten Hälfte mehr Druck von Hannover erwartet – so kam es auch. Wir waren nicht mehr ideal in der Anlaufhöhe, und es ging viel auf unser Tor. Wir hatten aber trotzdem immer wieder Chancen im Umschaltspiel, aus denen wir mehr hätten machen können. Wenn wir das 3:1 erzielen, beruhigt das das Spiel.“

Thiounes Fazit: „Am Ende war das 2:2 mit Blick auf die Spielanteile nicht unverdient, und wir müssen mit einem Punkt nach Hause fahren, weil wir es in letzter Konsequenz nicht gut gemacht haben. Es wäre mehr drin gewesen.“

Hier die einzelne Spielerkritik im Überblick:

Florian Kastenmeier

Erlebte zunächst einen ruhigen Nachmittag. Wurde von den Hannoveranern wenig gefordert. Wenn dies doch passierte, überzeugte er mit sicheren Paraden. Bei den Gegentoren machtlos. Note: 2

Matthias Zimmermann

Meist mit verlässlicher Arbeit auf der rechten Seite. Wie gewohnt mit einer defensiv stabilen Leistung. Konnte kurz vor der Halbzeit die gute Vorarbeit von Tzolis nicht verwerten. Note: 2-

Joshua Quarshie

Konnte zwar einen Vorstoß der Gegner mit einer Grätsche verhindern. Danach ließ er sich immer wieder zu leicht auskontern. In vielen Aktionen noch mit zu wenig Durchsetzungskraft, vor allem beim Anschlusstreffer der Niedersachsen. Unglücklich mit der Kopfballabwehr vor dem 2:2. Note: 4

Jordy de Wijs

Konnte immer wieder gefährliche Vorstöße der Niedersachsen entschärfen. Rettete entscheidend, als Quarshie ein Kopfballduell verlor. Überzeigte mit guter Übersicht und starker Defensivarbeit. Wurde in der 85. Minute augewechselt. Note: 2

Nicolas Gavory

Legte stark zum Führungstreffer auf. Danach in der Defensive nicht konsequent genug, gerade beim ersten Treffer von Hannover. Seine offensiven Vorstöße im restlichen Spielverlauf zu unpräsize. Note: 3-

Yannik Engelhardt

Leistete eine solide Arbeit in der Defensive. Agierte im Mittelfeld ohne große Fehler. Insgesamt aber zu wenige auffällige Aktionen. Note: 3

Ao Tanaka

Legte ideal für Tzolis‘ zweites Tor auf. Gute Übersicht im Mittelfeld, sorgte immer wieder für gefährliche Aktionen Richtung Tor. Auch gegen den Ball agierte er zumeist sicher. Das 2:2 fälschte er unglücklich ins Tor ab. Note: 2

Felix Klaus

Wenige auffällige Aktionen in der Offensive. Arbeitete im Mittelfeld solide mit, sorgte aber für wenig gefährliche Situationen. In der zweiten Hälfte kaum zu sehen. Wurde in der 71. Minute ausgewechselt. Note: 3-

Isak Johannesson

Wehrte einen Torschuss von Halstenberg ab. Vor dem zweiten Fortuna-Tor mit guter Übersicht und entscheidender Vorarbeit. Hatte das 3:1 auf dem Fuß, sonst aber wenige überzeugende offensive Aktionen des Isländers. Note: 3

Christos Tzolis

Offensiv wie immer eine Wucht. Setzte sich stark im gegnerischen Strafraum durch. Beide Treffer der Fortuna gehen auf sein Konto. Er hat den Unterschied gemacht, konnte aber auch nicht mehr nachlegen. Note: 2

Christoph Daferner

Wenige gute Aktionen in der Offensivarbeit. Wenn er den Ball hatte, gelang ihm der Abschluss nicht. Wurde in der 71. Minute ausgewechselt. Note: 3-

Jona Niemiec

In der 71. Minute für Klaus eingewechselt. Ohne Note

Vincent Vermeij

Kam in der 71. Minute für Daferner. Ohne Note

Tim Oberdorf

Ersetzte in den letzten Spielminuten de Wijs. Ohne Note