Fortuna Düsseldorf zerfällt nach 3:0 in Einzelteile
Am Ende eines turbulenten Spiels verliert das Funkel-Team bei Jahn Regensburg mit 3:4. Und das nach einer Drei-Tore-Führung.
Regensburg. Das war schon eine bittere Niederlage, die der Fortuna richtig wehtut. In Regensburg verlor das Funkel-Team am 24. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga nach einer 3:0-Führung zur Pause noch mit 3:4 und zeigte wenig von dem, was eine Spitzenmannschaft eigentlich auszeichnet. So spielt vor allem, was die Defensive und das Engagement angeht kein Aufsteiger. Zunächst hatten die Spieler von Fortuna bei der kleinen Stadionbesichtigung anderthalb Stunden vor Spielbeginn mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass der Rasen — fast ein schon ein Teppich — normalen Fußballer-Ansprüchen im Winter mehr als genügt. Vom Schnee der zum Teil noch in Regensburg und Umgebung liegt, war innerhalb der noch immer sehr neu wirkenden Arena trotz großer Kälte (-1 Grad Celsius) nichts zu sehen.
So hatten auch beide Mannschaften in den 90 Minuten mit dem Untergrund keine Probleme. Wobei bei der Fortuna zunächst das Fehlen von Marcel Sobottka nicht negativ auffiel. Adam Bodzek war für ihn im Team, beschränkte sich aber fast völlig auf die defensiven Aufgaben. Dafür kehrte Oliver Fink in der ungewohnten Rolle als zweite Spitze an seine alte Wirkungsstätte zurück. Und schnell zeigte er, wie wertvoll er auch da vorne sein kann. Nach einem Beinschuss von Benito Raman legte der Oldie den Ball quer zu Rouwen Hennings, und schon lag der zum 1:0 für die Fortuna nach 155 Sekunden im Regensburger Netz. Es war das achte Tor des Fortuna-Stürmers nach einer sehr flüssigen Flachpass-Kombination. Obwohl Fortuna hinten nicht unbedingt souverän agierte, blieb sie vorne gefährlich — und wie. Nach 13 Minuten erkämpfte sich Hennings an der Seitenlinie den Ball, Takashi Usami kam zur Flanke auf den langen Pfosten, wo Benito Raman, akrobatisch mit seinem achten Saisontreffer zum 2:0 traf.
Der Schock bei den Oberpfälzern saß tief. Usami schlug nach Pass von Neuhaus zwei Minuten erneut für die Fortuna zu. Das 3:0 erzielte der Japaner mit einem herrlichen Heber. Wenig später traf dann Kaan Ayhan den Innenpfosten, was schon fast ein wenig in der offensiven Spielfreude der Gäste unterging.
Den ersten Gegentreffer gab es nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum. Der Ball kam zu Marco Grüttner, der aus kurzer Entfernung einschießen konnte. Wenig später hatte Jonas Nietfeld die Chance zum 2:3, verzog aber knapp. Er machte das zwei Minuten später besser, als er an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam und für den Jahn verkürzte.
Die zweite Hälfte begann mit etwas wenig Schaum, allerdings blieben die Regensburger das überlegene Team. Und Fortuna schaffte es einfach nicht, den Gegner vom Tor fernzuhalten. Adam Bodzek war dann der Unglücksrabe, der Nietfeld foulte und dafür mit einem Elfmeter bestraft wurde. Marvin Knoll verwandelte zum 3:3 nach einer Stunde. Und tatsächlich dauerte es nur vier Minuten, da hatte Sargis Adamyan zum 4:3 gegen eine schlafende Fortuna-Abwehr getroffen. Das Debakel war perfekt.