Fortuna: Ein Sieg als Stimmungsaufheller

Es braucht jetzt ein Erfolgserlebnis, damit Mannschaft und Club zur Ruhe kommen.

Zwei Spieler, die dem Spiel der Fortuna Freitag gut tun können: Andreas Lambertz (l.) und Tugrul Erat (mit Mütze) hier im Trainingskampf mit Julian Schauerte.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Sowohl die sportliche Lage als auch die Stimmung könnte für die Profis von Fortuna Düsseldorf deutlich besser sein. Das Training wird derzeit sehr ernsthaft abgespult, die Begeisterung und die sonst fast schon kindliche Freude an Übungen oder kleineren Fehlern der Kollegen ist verschwunden.

Es wird gearbeitet, um Freitag gegen den SV Darmstadt 98 eine bessere Leistung und auch ein besseres Ergebnis abzuliefern. Um zu zeigen, dass man als Mannschaft nicht so schlecht ist, wie man derzeit von Fans und Medien gemacht wird. Die Aussagen der Spieler sind selbstkritisch und versprechen eine deutliche Leistungssteigerung sowie eine Rehabilitation für die schwache Vorstellung beim 1:3 in Leipzig.

Die Clubführung hat der Mannschaft deutlich gemacht, dass noch neun Spiele in dieser Saison anstehen, die keinesfalls nur als lästiges Pflichtprogramm anzusehen sind. Zudem stehen einige Spieler noch in Verhandlungen über neue Verträge, und es müsste in ihrem eigenen Interesse sein, Leistungen zu zeigen, die den Marktwert nicht gerade in den Keller purzeln lassen. Aber auch die Spieler, die bereits über einen Kontrakt verfügen, der über das Saisonende hinausgeht, müssen deutlich machen, dass sie mehr mit der Fortuna verbindet, als nur ihr Pflichtprogramm abzuspulen.

Zu beneiden ist Interimstrainer Taskin Aksoy in dieser Situation nicht. Im Hinterkopf hatte er sicherlich schon, dass er über Erfolge der Mannschaft auch selbst ein wenig aus dem Schatten der Fußball-Regionaliga heraustreten könnte. Und der 47 Jahre alte Fußballlehrer hat viel versucht, um die Mannschaft wieder in Schwung zu bringen. Die Spieler haben auch nach der Blamage von Leipzig bestätigt, dass es sicherlich nicht an der Spielvorbereitung von Taksin Aksoy gelegen habe, dass auf dem Rasen dann wenig funktioniert hat.

Aksoy hat mit klaren Maßnahmen reagiert, die wohl nicht alle aufgehen konnten. Die Beschränkung auf ein einfaches Spielsystem war sicherlich notwendig. Die Herausnahme des formschwachen Adam Bodzek, vielleicht auch richtig, aber dafür nach dem Auftritt gegen Bochum auf die schwachen Leistungen von Bruno Soares oder Jonathan Tah nicht zu reagieren, war dann eher ein Versäumnis. Dies will Aksoy jetzt vielleicht mit der Ankündigung für das Darmstadt-Spiel Konsequenzen zu ziehen, anders machen.

Denn die Reaktion soll im personellen Bereich erfolgen. Zwar könnte der Interimstrainer nach Leipzig, wenn er Leidenschaft und Einstellung zur Grundlage nimmt, dreiviertel der Mannschaft tauschen. Aber es ist offensichtlich, dass zumindest Tugrul Erat und Ihlas Bebou nach der ordentlichen Leistung in der zweiten Hälfte nun morgen gegen Darmstadt (13 Uhr/Arena) eine neue Chance bekommen. Es könnte auch ein Wiedersehen mit Adam Bodzek und Andreas Lambertz geben. Wobei der wieder genesene Lukas Schmitz wohl ohnehin wieder in die Startelf rücken wird. Sie alle habe die Chance, wieder für bessere Stimmung rund um die Fortuna zu sorgen.