Wo war die Leidenschaft gegen Leipzig?

Fortuna kann die Saison nun nicht abschenken. So kündigt der Trainer Konsequenzen an.

Wo war die Leidenschaft gegen Leipzig?
Foto: Wolff

Düsseldorf. Taskin Aksoy bemühte sich, gefasst zu wirken. Aber man konnte dem Interimstrainer von Fortuna Düsseldorf die Enttäuschung doch deutlich in seiner Mimik und seinen Worten erkennen. Die Leistung seiner Mannschaft in Leipzig hatte Wirkung hinterlassen, und man darf gespannt sein, welche Konsequenzen der Interimscoach nach dem 1:3 (0:2) in Sachsen ziehen wird. Denn solche kündigte Aksoy auf personellem Gebiet an. „Mit der Einstellung vor allem in der ersten Hälfte kann man einfach nicht einverstanden sein“, erklärte Aksoy. „Es kann sein, dass andere Spieler auf dem Platz stehen werden.“

Das eigentliche Saisonziel, den Aufstieg, kann die Mannschaft wohl nicht mehr erreichen, wenn man kein unverbesserlicher Optimist ist. Denn wenig deutet darauf hin, dass irgendwo in der Mannschaft derzeit so viel steckt, dass ein Eingreifen in den Aufstiegskampf bei bereits neun Punkten Rückstand noch möglich wäre.

„Wenn man jetzt realistisch ist, wird es natürlich verdammt eng“, sagte Michael Rensing, Fortunas Torwart. „Darüber dürfen wir gar nicht nachdenken. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, dass wir gegen Darmstadt Wiedergutmachung betreiben, ja auf jeden Fall eine bessere Leitung zeigen."

Eine richtige Erklärung gab es weder vom Trainer noch von den Spielern, warum man die Chance in Leipzig nicht beim Schopf gegriffen hat. „Wir haben vor der Pause fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, sagte Aksoy. „Aber was mich besonders geärgert hat, war die fehlende Leidenschaft.“ In der zweiten Hälfte sei zu sehen gewesen, was möglich gewesen wäre, wenn die Mannschaft von Anfang an dagegen gehalten hätte. „Aber es gibt solche Spiele, auch in anderen Ligen oder bei einer WM.“

Was folgt jetzt? Immerhin sind es noch neun Spiele in der Liga. „Wir wollen schon unsere Spiele ordentlich über die Bühne bekommen“, sagte Kapitän Oliver Fink. „Das Spiel in Leipzig abhaken, Darmstadt schlagen und endlich zuhause drei Punkte holen.“ Auf die Tabelle muss jetzt kein Fortune mehr schauen. Man müsse jetzt erst mal Ergebnisse liefern, fordert der Trainer erneut. „Vielleicht kann man dann am Ende noch mal sehen, was noch möglich war“, sagt Aksoy, der ganz offensichtlich eine deutliche Reaktion auf die Pleite von Leipzig erwartet.