Mannschaftsrat: Spieler haben Reck nicht demontiert

Die Profis von Fortuna 95 glauben, dass in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck entstanden sei.

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Düsseldorf. Auf dem Trainingsplatz von Fortuna Düsseldorf im Schatten der Arena herrscht inzwischen ein anderer Wind. Es ist von den Temperaturen zwar wärmer geworden, doch auch die Stimme von Taskin Aksoy ist rauer und durchdringender als die seines Vorgängers.

Gute Aktionen werden von Fortunas Interimstrainer gelobt, aber er macht auch deutlich, wenn ihm etwas nicht passt, oder die Übungen nachlässig oder fehlerhaft ausgeführt werden. Die Spieler kommen gut mit Aksoys Art zurecht.

Dass aber jetzt alles anders ist als unter Oliver Reck, kann vom Rand des Trainingsplatzes nicht unbedingt beobachtet werden. Auch der Eindruck, dass die Spieler gelöster oder mit mehr Freude bei der Arbeit sind, bestätigt sich nicht. So war es offenbar auch an der Zeit, ein Missverständnis klar zu stellen.

So machten Spieler im vertraulichen Gespräch mit unserer Zeitung deutlich, was zumindest der Großteil der Mannschaft von Fortuna Düsseldorf zur Trainer-Beurlaubung von Oliver Reck denkt. Es sei nicht so gewesen, dass sich die Mannschaft irgendwann gegen den Trainer ausgesprochen habe. Der Mannschaftsrat der Fortuna glaubt, dass da ein völlig falscher Eindruck entstanden sei.

Auf den Umstand, dass die Mannschaft gegen Oliver Reck gewesen sei, ist auch kein Spieler von Medienvertretern angesprochen oder gefragt worden. Da seien einfach falsche Behauptungen öffentlich gemacht worden.

Die Spieler von Fortuna Düsseldorf möchten nicht, dass die Fans glauben, hinter dem Rücken von Oliver Reck sei von Spielerseite aus an der Beurlaubung des Trainers mitgewirkt worden. Schon im ähnlichen Fall bei der Ablösung von Norbert Meier war die Mannschaft bezichtigt worden, an der Demontage mitgewirkt zu haben — damals allerdings unwidersprochen.

„Das wollen wir nicht noch ein zweites Mal so stehen lassen“, hieß es aus dem Mannschaftskreis. Einige Spieler der Fortuna hatten sich ohnehin überrascht über die Tatsache gezeigt, dass Reck „so plötzlich“ gehen musste und nicht weiter bei Fortuna arbeiten durfte. Charly Benschop schrieb zum Beispiel auf seiner Facebook-Seite: „Fußball hat immer seine Hoch- und Tiefpunkte. Leider müssen auch gute Menschen darunter leiden.“ Unter diesem Facebook-Eintrag ist ein Bild, auf dem sich Oliver Reck und Charly Benschop umarmen.

Auch nach den ersten Trainingseinheiten und den beiden Spielen unter Interimstrainer Taskin Aksoy hatte es kein schlechtes Wort oder ein Nachkarten der Spieler gegenüber dem beurlaubten Trainer gegeben. Auch das zeigt, dass zumindest die Mehrheit der Profis von Fortuna Oliver Reck nicht loswerden wollte, wie es wohl fälschlicherweise dargestellt worden ist. Nun sei es aber wichtig, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und alles für den Erfolg zu geben.