Fortunas Heimfluch ist nur Aberglaube

Interimstrainer Taskin Aksoy fordert seine Spieler trotzdem auf, sich gegen den VfL Bochum noch deutlich zu steigern.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Einen Glückspulli oder ein 1-Cent-Stück im Schuh hat Taskin Aksoy nicht. „Ich bin nicht abergläubig. Aber wenn die Spieler so etwas brauchen, habe ich nichts dagegen.“ Der Interimstrainer der Fortuna setzt dagegen vor dem Zweitliga-Spiel am Freitag gegen den VfL Bochum (18.30 Uhr/Arena) mehr auf eine akribische Spielvorbereitung.

Das beinhaltete auch den Besuch der letzten Zweitliga-Begegnung der Westfalen gegen den FSV Frankfurt (3:3). Allzu viel will Aksoy im Hinblick auf den vergangenen Sonntag nicht ändern. „Aber es ist wichtig, immer mal wieder einen neuen Reiz zu setzen“, sagte der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer, der seiner Mannschaft in Heidenheim nur ein „ordentlich“ ins Arbeitszeugnis schreiben wollte.

Die Besucher des Trainings konnten diese Woche beobachten, dass Joel Pohjanpalo wohl den Vorzug vor Ben Halloran auf dem rechten Flügel erhalten wird. Der Finne wurde von Aksoy eingehend auf seine neue Rolle vorbereitet.

Das liegt bestimmt auch daran, dass Fortunas Interimstrainer mit dem Umschaltspiel seiner Elf beim 2:1 in Heidenheim nicht ganz zufrieden war. „Joel ist sehr laufstark, schnell und willig“, sagte Aksoy über den Stürmer, der bereits neun Saisontreffer erzielt hat. Und er könne auf der Außenbahn eine gegnerische Abwehr aufreißen.

Außerdem sei seine Mannschaft viel zu fahrlässig mit den Torchancen umgegangen. „Deshalb mussten wir am Ende um den Sieg noch zittern“, erklärte der Trainer, der betont, dass seine Mannschaften immer voll auf Sieg spielen. Fortuna muss sich steigern. Deshalb könne man mit dem Erreichten auch nicht zufrieden sein. „Es bleibt in den nächsten Wochen noch genügend Arbeit.“

Wo am meisten Energie investiert werden muss, ist offensichtlich. „Wir haben als Mannschaft, die eigentlich kompakt stehen wollte, zu viele gegnerische Torchancen zugelassen. Das darf gegen Bochum nicht passieren“, sagte der Trainer. Denn das Glück war in Heidenheim aufseiten der Fortuna. Darauf sollte man nicht unbedingt jedes Mal bauen. „Der VfL hat eine spielstarke Mannschaft mit besonderen Stärken in der Offensive“, sagt Aksoy, der glaubt, genau zu wissen, was sein Team sportlich heute erwartet.

„Ich bin aber sehr gespannt, was da gegen Bochum im Stadion abgeht“, sagte der Interimstrainer voller Vorfreude auf sein „erstes Heimspiel“. Einige Begegnungen vor eigenem Publikum seien aus seiner Sicht sehr unglücklich verloren worden. „Aber ich gehe natürlich von einem Sieg für die Fortuna aus. Und je länger man über einen Heimfluch redet, desto eher verfestigt sich der Glaube daran.“

Da ist das Thema Aberglaube wieder. Übrigens hat Aksoy als Trainer mit Fortunas U 23 bereits zweimal gegen den VfL Bochum gespielt und gegen die Zweite des Traditionsvereins aus Westfalen auch zweimal gewonnen. „Alle guten Dinge sind drei“, sagte Aksoy und verriet damit unbeabsichtigt, dass ein klein wenig Aberglaube auch in ihm wohnt.