Fortuna macht Fortschritte

Beim 2:1 in Heidenheim behält das Team auch nach dem Rückstand die Ruhe und Ordnung.

Foto: Christof Wolff

Heidenheim. Sergio Pinto brauchte zunächst einmal ein Ventil: „Ihr habt uns doch ins Mittelmaß geschrieben, und jetzt sollen wir uns schon wieder im Aufstiegsrennen zurückgemeldet haben?“, sagte der Mittelfeldspieler der Fortuna, um dann aber in ruhigen Worten das Spiel zu analysieren, in das seine Mannschaft nicht gerade ideal hineingekommen sei.

„Nur nach einem Sieg sollten wir nicht jetzt direkt schon wieder vom Aufstieg sprechen“, schickte Pinto noch einen Schuss Realitätssinn hinterher. „Jetzt müssen wir erst mal von Woche zu Woche und von Spiel zu Spiel schauen, so dass wir wieder Selbstvertrauen haben und guten Fußball spielen.“

Fortuna im Aufstiegskampf - 2:1-Sieg in Heidenheim
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Fortuna im Aufstiegskampf - 2:1-Sieg in Heidenheim

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Die Mannschaft ist ruhig geblieben und habe auch nach dem 0:1 den Kopf oben behalten. „Auch ich habe im ersten Moment ,Sch...’ gedacht, als dieses Gegentor fiel“, sagte Taskin Aksoy. Aber irgendwie habe er wohl gewusst, dass die Mannschaft damit zurecht kommt. „Ich musste heute nicht so emotional sein, obwohl ich mich sehr gefreut habe, wie die Mannschaft reagiert hat“, sagte Fortunas Interimstrainer. „Heute war es wichtiger, an der Seitenlinie die Ruhe zu bewahren und das auch auf die Mannschaft auszustrahlen.“

Es wurden noch deutlich zu viele Bälle verloren, und auch einige vielversprechende Angriffe nicht richtig ausgespielt. Und in der Defensive passte noch nicht alles, weil vor allem Bruno Soares nicht seinen besten Tag hatte und dem Gegner mit einem Fehler die Führung ermöglichte. Doch der Fortschritt war in kämpferischer und spielerischer Hinsicht deutlich zu erkennen. So viele Ecken, so viele Torschüsse und Abschlüsse hatten die rund 1200 mitgereisten Fortuna-Fans schon lange nicht mehr in einem einzigen Spiel von ihrer Mannschaft gesehen.

„Vielleicht hätten wir 3:1 oder 4:1 gewonnen, wenn wir in einer anderen Phase mit mehr Erfolgen im Rücken gehabt und über mehr Selbstvertrauen verfügt hätten“, sagte Pinto. „So aber können wir auch mit diesem knappen und hart erkämpften Sieg sehr gut leben.“

Der Trainer wollte den Sieg nicht überbewertet wissen. „Die Mannschaft hat den Bärenanteil“, sagte Aksoy. „Sollte ich auch etwas beigetragen haben, wäre es schön.“ Das Wichtigste sei aber, das die Negativserie beendet sei. Das Tor zum 1:1 war in Aksoys Augen dafür der Frustlöser. Danach habe die Mannschaft das gezeigt, was vorher besprochen worden war. Schnörkelloses Angriffsspiel aus einer kompakten Deckung.