Fortuna enttäuscht gegen Leipzig völlig
Beim 1:3 in Leipzig zeigt das Aksoy-Team eine der schwächsten Saisonleistungen.
Leipzig. Die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf glaubt nicht mehr an die Chance, noch in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Anders ist die desolate Leistung beim 1:3 (0:2) in Leipzig nicht zu erklären. Auch die rund 500 Fortuna-Fans, die trotz des Protestes gegen das Image von RasenBallsport noch mitgekommen waren, hätten sich diese Reise getrost sparen können.
Diesmal wollte Taskin Aksoy die Mannschaft der vergangenen Woche nicht ändern, musste es aber. Die Knieverletzung von Lukas Schmitz machte es nötig. Und der Interimstrainer entschied sich für eine Ersatzlösung, die er kalkulieren konnte. In Christian Weber nominierte er einen Spieler, den er zur Genüge aus der zweiten Mannschaft kennt. Doch auch diese Überlegungen hätte sich der Interimscoach sparen können, denn die Mannschaft konnte keine der taktischen Vorgaben umsetzen. Allein in der ersten Hälfte waren die Sachsen fünf Kilometer mehr gelaufen als die Rheinländer.
So hatte es schon denkbar schlecht angefangen, als eine Ecke (8. Minute) der Leipziger bis zum langen Pfosten durchlief und Rodnei keine Mühe hatte, zum 1:0 abzustauben. Wieder war es eine Standardsituation, bei der alle Fortunen den Tiefschlaf vorzogen.
Doch auch im Spiel selbst waren die Gäste gnadenlos unterlegen, was Laufbereitschaft und Kampfgeist anging. Lustlos wäre zu viel gesagt, aber die Defensive war völlig überfordert, und erneut bedeutete fast jeder Angriff des Gegners Gefahr für das Fortuna-Tor. Das 2:0 nach einer halben Stunde zeigte das klar auf. Vom defensiven Mittelfeld war in dieser Szene wenig zusehen. Joshua Kimmich hatte keine Mühe aus dem Rückraum zu erhöhen.
Die Leipziger mussten in der Innenverteidigung gleich zwei Spieler ersetzen, und auch dort merkte man Unsicherheit. Die konnte aber kein Düsseldorfer nutzen, weil es kein Zusammenspiel bei Fortuna gab und die Form der Einzelnen nicht reichte. In der zweiten Hälfte gab es eine minimale Steigerung der Mannschaft — von Aksoy in der Pausenpredigt wohl an der Ehre gepackt, denn Leipzig war keine Übermannschaft, was sie auch beim 1:2 durch Joel Pohjanpalo bewies.
Wer aber gehofft hatte, dass durch das Anschlusstor und die hoffnungsvollen Aktionen der beiden Einwechselspieler, Tugrul Erat und Ihlas Bebou, das Spiel noch gedreht werden könnte, wurde enttäuscht. Yussuf Poulsen machte mit dem 3:1 (71.) den Deckel auf eine der schlechtesten Saisonleistungen der Fortuna.