Fortuna erkämpft den Sieg
Auf tiefem Boden besiegt das Reck-Team den FC St. Pauli mit 1:0 und ist Zweiter.
Düsseldorf. Vielleicht war Michael Liendl die Bedeutung der Klarheit seiner Aussage im Vorfeld gar nicht so bewusst. So wie der Mittelfeldspieler der Fortuna das vor dem Montagsspiel gegen den FC St. Pauli formuliert hatte, war es wie ein festes Versprechen gegenüber den Fans und Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten: „Ich bin davon überzeugt, dass wir am Montag einen Dreier machen.“ Was er durch das 1:0 seines Teams immerhin auch erfüllen konnte.
Wobei es dabei durchaus angebracht war, dass der Österreicher selbst mit guten Aktionen voranging. Lukas Schmitz hatte nach einer guten halben Stunde aus dem Lauf vom linken Flügel geflankt, im Rücken der zurückeilenden Gästespieler kam Liendl frei zum Schuss und traf zum 1:0 (32.). In der Folge glänzte der 28-Jährige mit einigen Aktionen, sprühte nur so vor Spielfreude.
Der Torschütze hatte wenig später die nächste gute Möglichkeit, jedoch sein 18-m-Schuss war zu unplatziert und in dem Fall kein Problem für Tschauner (39.). Als Liendl wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, waren allerdings nicht aller guten Dinge drei: Weil er in einem Zweikampf etwas abbekommen hatte, musste Liendl einige Zeit behandelt werden, konnte aber nach einer kurzen Pause wieder mitmischen.
Immerhin war es auch mal wieder an der Zeit, dass der offensive Mittelfeldspieler ein Tor erzielte. An den ersten beiden Spieltagen hatte Liendl jeweils getroffen, anschließend in acht Pflichtspielen nicht mehr. Insgesamt 805 torlose Minuten, wenn das Pokalspiel mit der Verlängerung mitgerechnet wird. Das hatte Fortuna-Manager Helmut Schulte zwischenzeitlich schon einmal motiviert, zu sagen, dass der Kunstschütze durchaus mal wieder einen Freistoß im Tor unterbringen sollte.
Dass er am Montagabend in der Arena mit einem aus dem Spiel heraus erzielten Treffer aufwartete, dürfte ihm und Manager Schulte sicher kaum weniger gefallen haben. Immerhin schloss Liendl damit zum bisher drittbesten Fortuna-Torschützen der Saison, Erwin Hoffer, mit ebenfalls drei Toren auf.
Möglicherweise hat ihm das zuvor absolvierte „Fußballwochenende“ eine Menge wertvolles Anschauungsmaterial geboten — ob es Bochums 1:1 gegen Darmstadt oder Schalkes 2:0 gegen Hertha war. Spätestens heute wird sich Michael Liendl vielleicht auch mal die Tabelle anschauen, was er sich vor dem Montagsspiel noch verbeten hatte: „Wir sollten nicht zu viel auf die Tabelle schauen. Wenn wir drei Punkte machen, ergibt sich alles von selbst.“