1:0-Sieg gegen St. Pauli - Fortuna auf Aufstiegsplatz
Düsseldorf gewinnt gegen den FC St. Pauli — und ist jetzt Tabellenzweiter
Düsseldorf. Am Ende riss Oliver Reck einmal ganz kurz die Arme hoch. Die Vorfreude des Düsseldorfer Trainers auf ein Flutlichtspiel gegen den launigen FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga hatte sich als berechtigt entpuppt.
Ein leidenschaftliches Spiel, 36.255 Zuschauer, nach einem Regenguss pünktlich vor dem Anpfiff ein seifiger Rasen — und am Ende der fünfte Düsseldorfer Saisonsieg. 1:0 (1:0) gewann die Fortuna. Und das Beste: Düsseldorf rückt einen Platz vor, steht nach zehn Spieltagen mit fünf Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage auf Rang zwei und so das erste Mal auf einem Platz, der zum direkten Aufstieg in die erste Bundesliga berechtigt.
Es gibt gute Gründe, Fortuna Düsseldorf tatsächlich wieder richtig gut zu finden. Einer ist Trainer Oliver Reck, der einer zweifelnden Mannschaft von einst erkennbar wieder eine Struktur gegeben und eine Formation mit Niveau und Charakter gefunden hat. Und seine Serie ganz nebenbei gestern ausbaute: Seit Reck die Hauptverantwortung trägt, ist Düsseldorf jene Mannschaft, die in der 2. Liga am meisten Punkte gesammelt hat.
Argumente, die für Reck und auch Sportdirektor Helmut Schulte sprechen. Die Zugänge Schauerte, Avevor, Schmitz und Pinto sind allesamt Stammkräfte. Daneben scheinen mit Abwehrmann Jonathan Tah (HSV), der am Montag verletzt passen musste und durch Bruno Soares ersetzt wurde, und Stürmer Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen) zwei Leihspieler ähnlich herausragend zu funktionieren, wie einst Maximilian Beister oder Martin Harnik im roten Trikot.
So funktionierte auch am Montag nicht alles, aber viel. Während St. Pauli seinen jüngsten Aufwärtstrend zunächst mitnahm und ansehnlich agierte, bekam Düsseldorf vor der Pause mit viel Willen zunehmend Oberwasser. Mit Wirkung in der der 32. Minute: Ein dynamischer Seitenwechsel der Gastgeber brachte die Hamburger Abwehr in Unordnung, Linksverteidiger Lukas Schmitz passte in die Mitte, wo Offensivregisseur Michael Liendl mit links platziert zur Führung traf — es war sein dritter Saisontreffer.
Es blieb ein nickeliges Spiel mit sechs Gelben Karten und hohem Laufaufwand. Fast hätte St. Pauli noch ausgeglichen, aber der eingewechselte Verhoek stand bei seinem Kopfballtreffer im Abseits. Auch Fortuna hatte noch Chancen, die beste der bienenfleißige Axel Bellinghausen. Aber ein 1:0 reichte — für Aufstiegsträume in Düsseldorf.