Fortuna dank Liendl-Tor auf Platz 2
Düsseldorf. Der zweite Platz der 2. Fußball-Bundesliga war zum Greifen nah — und Fortuna Düsseldorf griff beherzt zu. Im Montagsspiel gegen den FC St. Pauli siegten die Düsseldorfer mit 1:0 (1:0) und sind mit nun 19 Zählern engster Verfolger von Tabellenführer FC Ingolstadt (22).
Michael Liendl hatte vor 36 255 Zuschauern aus zentraler Position mit einem Linksschuss zum 1:0 getroffen (32.). In der stets umkämpften Begegnung verteidigten die Gastgeber den knappen Vorsprung und blieben nach bisher jeweils zwei Gegentoren in den vorherigen vier Heimspielen ohne Gegentor.
Düsseldorfs Trainer Oliver Reck hatte in der Startelf im Vergleich zum vorherigen Spiel beim SV Darmstadt 98 nur zwangsweise eine Änderung vornehmen müssen: Bruno Soares ersetzte in der Innenverteidigung den verletzten Jonathan Tah. Der Gästetrainer hatte seine Startformation im Vergleich zum 3:0 gegen Union Berlin unverändert gelassen.
„Zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, so hatte es Reck vorher gesagt, begannen bei strömendem Regen sehr aktiv. In den ersten fünf Minuten liefen die forschen Fortuna gleich zwei Mal ins Abseits. Auf der anderen Seite stockte den Fortunafans der Atem, als Enis Alushi nach einem Pass von der Grundlinie am Elfmeterpunkt frei zum Schuss kam (9.) — allerdings „löffelte“ er den Ball über die Latte.
In einer munteren Begegnung bemühte sich die Fortuna zwar um offensive Akzente, es fehlte allerdings lange die ordnende Linie im Spiel. Möglicherweise war auch fehlende Standfestigkeit verantwortlich, gleich mehrfach rutschten die Rot-Weißen aus, waren die Bälle auf dem nassen Boden unerreichbar.
Erstmals richtig gefährlich wurde es durch die Gastgeber in der 26. Minute, als Joel Pohjanpalo in einen Querpass vor das Tor rutschte — doch St.-Pauli-Schlussmann Philipp Tschauner machte sich erfolgreich breit und ließ den Ball nicht durch. Wenig später war Tschauner allerdings machtlos: Lukas Schmitz flankte aus dem Lauf vom linken Flügel, im Rücken der zurückeilenden Gästespieler kam Michael Liendl frei zum Schuss und traf zum 1:0 (32.).
Liendl hatte wenig später die nächste gute Möglichkeit, sein 18-m-Schuss war allerdings zu unplatziert und kein Problem für Tschauner. Sein Gegenüber Michael Rensing musste sich dagegen mächtig lang machen, um den von Alushi aus 20 Metern Richtung Toreck gezirkelten Ball abzuwehren (43.).
Nach dem Wechsel wurde die Begegnung immer intensiver, weil die Gäste auf den Ausgleich drängten und die Fortunen dagegenhielten. St. Paulis Ante Budimir (54.) traf bei einer der besseren Gelegenheiten nur das Außennetz, als er frei zum Schuss kam. Auf der anderen Seite kam Joel Pohjanpalo per Drehschuss zu einer ähnlich guten Chance (57.).
In der Folge brachten die Gäste vor allem einige Härte ins Spiel, kassierten Gelbe Karte um Gelbe Karte. Was entsprechendes Aufreger-Potenzial und bestes Schmiermittel für die Stimmung in der Arena war. Die allerdings kurzzeitig zum Erliegen kam, als der eingewechselte John Verhoek ins Tor der Fortuna geköpft hatte (72.). Allerdings war dem Treffer eine Abseitsstellung vorausgegangen, weshalb er nicht zählte.
Charly Benschop hatte nach einem sehenswerten Alleingang die Entscheidung auf dem Fuß, brachte den Ball aber nicht im Tor unter (78.). St. Paulis Verhoek scheiterte mit seinem Volleyschuss wenig später nur unwesentlich knapper (83.). Bis zum Ende stand der Sieg auf tönernen Füßen, doch mit vielen Emotionen und mächtig Einsatz stand für die Fortunen in dieser Saison erstmals „die Null“.