Der Gegner der Fortuna Fortuna-Gegner Stuttgart im Check: Viele fette Baustellen

Düsseldorf · Vor der laufenden Saison wurde beim VfB Stuttgart von Europa geträumt, nun aber droht der dritte Abstieg. Dazu brodelt es weiterhin hinter den Kulissen heftig. Der Fortuna-Gegner im Check.

VfB-Trianer Markus Weinzierl steht mächtig unter Druck.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Normalerweise sind Schwaben ja eher als sparsam bekannt. Von daher erstaunte es schon, dass beim und um den VfB Stuttgart herum im vergangenen Sommer das Ziel Europa-League ausgegeben wurde. Der überraschende achte Platz 2018 und dazu in Benjamin Pavard ein frischgebackener Weltmeister im Kader - schon war die Überzeugung da, um die internationalen Plätze mitkämpfen zu können. „Unsere Zugänge sprechen für die Ambitionen“, hatte Sportvorstand Michael Reschke gesagt und noch hinzugefügt: „Wir werden eine solide, stabile und gute Saison spielen.“

Nun, stabil ist sie - stabil enttäuschend. Das hat Gründe. Was der achte Platz der vergangenen Saison nämlich nur auf den zweiten Blick verrät, ist dass ihm ausschließlich Abwehrarbeit zu Grunde liegt. 36:36 Tore standen zu Buche. Offensiv lief damals wie heute nicht viel, nun aber ist die Abwehr löchrig geworden. Lediglich einmal in 53 Jahren seiner Bundesliga-Zugehörigkeit gab es nach 20 Spielen mehr als die aktuell 44 Gegentreffer. Bei einer Niederlage in Düsseldorf wäre die im Abstiegskampf nicht gerade als Rennpferd geltende Fortuna dem VfB um zehn Punkte enteilt.

Die Alarmsignale sind die
gleichen wie beim Hamburger SV

Es droht der dritte Abstieg nach 1975 sowie 2016, und wie beim ersten des Hamburger SV im Vorjahr sind die Alarmsignale die gleichen. Viele der von Reschke geadelten Zugänge haben sich als Fehlgriffe entpuppt und immer wieder fallen Spieler (Sosa, Donis, Maffeo, Badstuber) durch undiszipliniertes Verhalten auf. Die Mannschaft präsentiert sich nicht als Team. Doch wie auch, wenn die Führungsetage mit schlechtem Beispiel voran geht?

Präsident Wolfgang Dietrich wird nicht nur von den Fans ein autokratischer Führungs-Stil vorgeworfen. „Als Aufsichtsrat hat man beim VfB derzeit nur eine Alibi-Funktion. Man wird weder informiert noch kann man ein Veto einlegen“, sagte Thomas Berthold bei „Sky“. Dass der Ex-VfBler diese Info von Aufsichtsratsmitglied Guido Buchwald bekam, ließ Aufsichtsratsvize Winfried Porth ausrasten. Er griff Buchwald scharf an, woraufhin der Weltmeister von 1990 am vergangenen Montag zurücktrat. Sportlich in Not, im Vorstand zerrissen — eine gefährliche Mixtur. Europa sollte es sein. Regensburg und Bielefeld könnten es dann in der nächsten Saison werden.