Düsseldorf-Coach Friedhelm Funkel legt sich fest Fortuna - Heidenheim: Hat das bessere Team verloren?

Fehler und mangelnde Power in der Offensive kosten der Fortuna beim 0:2 in Heidenheim einen Punktgewinn.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Für Friedhelm Funkel gab es keinen Zweifel: „Wir waren klar die bessere Mannschaft und hatten auch genügend Tor-Gelegenheiten.“ Das Ergebnis von 0:2 sprach jedoch eine andere Sprache. Heidenheim hat am Samstag die Fehler der Fortuna eiskalt genutzt und wenig zugelassen. Für Fortunas Trainer hat allerdings „immer nur das letzte Stückchen“ gefehlt. Auf dem Chancen-Zettel sah auch das anders aus, Ihlas Bebou zog in der ersten Minute gefährlich und verdeckt ab, kam in der zweiten Hälfte einmal knapp zu spät. Und Rouwen Hennings hatte nach einer Ecke eine Schuss-Chance und wurde einmal in letzter Sekunde geblockt. Das war’s aber auch schon an offensiver Qualität. Dazu rücken die Mitspieler zu langsam auf, und gegen einen tief stehenden Gegner hat ein zu langsamer Aufbau keinen Effekt.

Ein Rückschlag war die erste Niederlage im sechsten Pflichtspiel für den Trainer nicht. „Die Mannschaft hat besser gespielt als in der Partie gegen Fürth, und deshalb bin ich mit der Leistung zufrieden“, sagte Funkel. „Lieber schlecht spielen und einen Punkt mitnehmen, könnte man sagen. Aber das wäre nicht im Sinne der Weiterentwicklung der Mannschaft.“ So habe seine Mannschaft die schnelle Gelegenheit, es am Dienstag gegen Bochum besser zu machen.

Besser zu machen, heißt auch, Fehler wie in Heidenheim zu vermeiden. „Vor dem 0:1 führt Oliver Fink den Ball zu lange, ganz unabhängig davon, ob er dann gefoult wird oder nicht“, sagte Funkel. „Beim 0:2 wirkte Michael Rensing etwas übermotiviert, denn eigentlich waren wir in Ballnähe deutlich in Überzahl.“

Oliver Fink war deutlich anzumerken, dass er sich über das Zustandekommen des 0:1 und die Niederlage insgesamt sehr ärgerte. „Wenn der Schiedsrichter nicht pfeift, dann war es wohl kein Foul“, sagte Fortunas Kapitän. „Ich hätte da natürlich gerne einen Pfiff gehört, denn das folgende Tor hat das ganze Spiel auf den Kopf gestellt.“

Auch Fink hatte die Fortuna als bessere Mannschaft gesehen. „Aber das hilft nichts, wenn du nach dem 0:1 nur noch der Musik hinterherläufst. Am Schluss bist du immer selber schuld, wenn du ein Spiel verlierst.“ Wer kein Tor erzielt, dürfe sich eben nicht beschweren, wenn er das Spiel verliert.

Die Konsequenzen sind klar: Nach dem dritten Spiel in Folge ohne Sieg rutscht die Fortuna langsam tiefer in der Tabelle. „Man muss nicht alles jetzt in Frage stellen“, sagte Fortunas Kapitän. „Wir waren immer knapp dran, aber jetzt müssen wir das abhaken, regenerieren, den Kopf oben behalten und Dienstag ein anderes Spiel abliefern.“

Friedhelm Funkel hat angedeutet, dass er in der englischen Woche rotieren würde, um Kräfte zu sparen. Ob Fortunas Trainer dann mehr Offensivpower einwechselt, ist eher unwahrscheinlich, da die Kompaktheit für ihn weiterhin im Vordergrund steht. Doch dann darf es nicht soweitergehen, wie gegen Fürth und in Heidenheim, wo individuelle Fehler Punkte oder den Sieg kosteten. Das erinnert stark an die vergangene Saison, als die Mannschaft dadurch dann in eine Abwärtsspirale hineingeriet.