Fortuna II: Salz in der Derby-Suppe fehlte

Oberliga: Vor 1288 Zuschauern am Flinger Broich wollten Fortunas „Zweite“ und die Turu beim 0:0 nicht das letzte Risiko eingehen.

<strong>Düsseldorf. Derbys haben ihre eigenen Gesetze - auch in der Fußball-Oberliga. Von Nichtangriffspakt stand in diesen Unterlagen aber bestimmt nichts drin. Denn so richtig von den Sitzen reißen konnte das Düsseldorfer Derby zwischen Fortunas Zweiter und der Turu am Sonntag im Paul-Janes-Stadion niemanden. Es war zwar über 90 Minuten Musik drin, allerdings Hit verdächtig war das nicht. Und das Filigrane ging fast völlig unter. Am Einsatzwillen gab es auf beiden Seiten wenig auszusetzen. Leider fehlte es an Strafraum-Aktionen. Bei jeweils einem nominellen Stürmer konnte man auch nicht mit einem Offensivfeuerwerk rechnen.

Die beiden besten Chancen hatte für den Aufsteiger Ben Abelski - einmal vor der Pause, als er etwas zu lange zögerte und Turu-Keeper Jonas Agen abwehren konnte (30.). Bei seiner zweiten Gelegenheit zog der nach dem Seitenwechsel weiter vorgezogene Fortuna-Kapitän von der Strafraumlinie direkt ab und traf die Latte (54.).

Wer es positiv ausdrücken will, könnte die spielerische Stärke der Fortuna und die geschickte Raumaufteilung der Oberbilker loben. Bei negativer Auslegung wäre der Beobachter geneigt, gestern von einer erschreckenden Harmlosigkeit auf beiden Seiten zu sprechen. "Wir haben viel Aufwand betrieben und waren feldüberlegen. Aber der letzte Pass hat gefehlt", sagte Fortune Lukas Marzok. "Doch auf dieser Leistung kann man aufbauen."

"Sicher kann man mit dem Punkt leben", meinte Goran Vucic. Der Trainer der Fortuna-"Reserve" ist auch deshalb zufrieden, weil seine Mannschaft nun drei Spiele hintereinander ungeschlagen ist und auch diese drei Spiele ohne Gegentor überstanden hat. Für einen Aufsteiger nicht die schlechteste Bilanz.