Fußball-Bundesliga Funkel dämpft nach BVB-Coup die Euphorie
Düsseldorf · Fortunas Cheftrainer wären drei Punkte in Hannover genauso lieb wie der Dreier gegen den Herbstmeister aus Dortmund. Auswärts gibt es Nachholbedarf.
Auch als die offizielle Pressekonferenz bereits beendet war, stürzten sich die Journalisten nach dem Spiel gegen Dortmund noch auf Friedhelm Funkel, um aus erster Hand die Euphorie vom großen Triumphator geschildert zu bekommen. „Welche Euphorie?“, fragte Fortunas Cheftrainer und tat so, als hätte er dieses Wort noch im Leben gehört. „Wir haben drei Punkte geholt. Das heißt aber nicht: Wenn wir den Herbstmeister besiegt haben, gewinnen wir auch in Hannover. Wir haben gepunktet, das ist wichtig“, sagte Funkel. „Und wenn wir so spielen, wie in den letzten Auswärtsspielen, verlieren wir in Hannover auch.“ Von Jubelstimmung oder ählichem war bei ihm wenig zu spüren.
Allerdings lobte er diese überzeugenden Auftritte seiner Mannschaft in den Heimspielen. Zudem sprach der Trainer erneut dem Publikum für die „großartige Unterstützung“ ein Kompliment aus. „Aber wir müssen dahin kommen, dass wir auch auzswärts wieder überzeugen, wie das gegen Leipzig der Fall war.“ Und in München? „Ja, sorry, in München war das auch in Ordnung“, sagte der 65-Jährige, der weiterhin von überschwänglicher Freude nichts wissen wollte. Auf dem Platz hatte er sowohl nach dem 1:0, als auch nach dem 2:0 die Emotionen mit deutlichen Handbewegungen bremsen wollen.
Andererseits will Funkel auch keinen unnötigen Druck auf seine Mannschaft ausüben. „Wenn der Sportvorstand das so sieht, dass für ihn das Spiel in Hannover das wichtigste der Saison sei (siehe Artikel unten), dann ist das sein gutes Recht“, sagte Fortunas Trainer. „Ich sehe das anders, weil danach noch 17 weitere Spiele folgen werden.“ Aber Unstimmigkeiten gebe es deshalb nicht mit dem neuen Sportvorstand. Auch der „Besuch“ der Ersatzbank von Lutz Pfannenstil nach der Pause habe Funkels Arbeit an der Seitenlinie nicht beeinflusst. „Ich habe aber gesehen, dass er sich zu uns gesellt hat.“ Damit habe er allerdings auch kein Problem.
„Die Jungs haben den Matchplan hervorragend umgesetzt
Auf zwei Dinge wollte der Trainer in seinem Fazit noch einmal eingehen. „Wir haben trotz des großen Drucks des Gegners immer noch fußbalerische Lösungen gesucht und meist auch gefunden“, sagte Funkel, der wie alle anderen auch kaum Fehler bei seiner Mannschaft gesehen hatte. „Es war fantastisch, wie unsere Mannschaft den Matchplan so gut umgesetzt hat und so viel wie noch nie gelaufen ist.“ Das Ziel bleibt dennoch bescheiden: Immer in Reichweite der Plätze 14 und 15 zu bleiben, sagt Funkel. Dann kommt zumindest am Ende der Saison auch noch die verdiente Euphorie auf.