Fortuna kann’s nicht normal

Nach einem 2:0-Vorsprung und zwischenzeitlicher Unordnung sorgt eine Umstellung für den verdienten Erfolg.

Düsseldorf. Nachdenklich begannen alle Spieler der Fortuna ihre Ehrenrunde. Zu sehr hatten die Ereignisse der 90 aufregenden Minuten die Sieger aufgewühlt. Erst als die Tabelle auf der Videoleinwand zu sehen war und die Fans den neuen Zweiten der 2. Fußball-Bundesliga mit Jubelgesängen feierten, standen nur noch der Sieg und die drei Punkte im Vordergrund.

„Es ist einfach nicht möglich, alle Spiele im Rausch und mit Gloria zu gewinnen“, erklärte Fortunas Mittelfeldspieler Adam Bodzek, der wie sein Trainer Norbert Meier nach der Roten Karte für Michael Ratajczak eine plötzlich ungeordnete und konfus spielende Mannschaft gesehen hatte. Das Gegentor mit dem Pausenpfiff zwang Meier zur Umstellung, und letztlich wurde es dann doch noch ein hart umkämpfter, aber verdienter Sieg in der Heimfestung — das 18. Spiel vor eigenem Publikum ohne Niederlage. Saisonübergreifend hat die Fortuna seit 15 Begegnungen nicht mehr verloren.

Die Rote Karte, die das Spiel so veränderte, hat Meier sehr geärgert. „Wir haben alles im Griff, und dann passiert so etwas“, sagte Fortunas Trainer. „Im Fußball läuft eben nichts normal.“ Seinem Torhüter machte Meier keinen Vorwurf. „Er war der Ärmste auf dem ganzen Platz. Ich hatte zunächst gedacht, Weber wäre der Ball an den Arm gesprungen“, sagte der Trainer, der in der Pause die Unordnung mit der Auswechslung von Stürmer Sascha Rösler und der Hereinnahme von Juanan als Stabilisator („Auch Tobias Levels war eine Option“, sagte Meier) vor der Abwehr erfolgreich beseitigte.

„Die Umstellungen sind für uns ideal aufgegangen“, sagte Meier, der Maximilian Beister in die Mitte und Bröker auf die rechte Seite gezogen hatte. Nach dem dritten Tor sei das Spiel entschieden gewesen. Es gibt aber genügend Dinge, die noch aufgearbeitet werden müssen. Eine gewisse Nachdenklichkeit bei den Spielern schadet dann auch nicht.