Fortuna: Nullnummer-Glück zur Pause beim KSC

Karlsruhe. Zweiter gegen Sechster — nur der Sieger des Duells wird im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga in nächster Zeit weiter mitmischen können. Das war den Spielern des Karlsruher SC von Beginn an klar, das brachten sie deutlich zum Ausdruck.

Foto: Uli Deck

Die Gäste von Fortuna Düsseldorf schienen bis zur Halbzeit noch nicht wirklich den Winterpausen-Modus beendet zu haben.

Bereits zur 40. Minute waren sie in Unterzahl, weil Jonathan Tah die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Und das 0:0 zur Pause war eher schmeichelhaft angesichts der offensiven Überlegenheit der Karlsruher. Auch die taktischen Fortuna-Kniffe - ob freiwillig oder improvisiert - wollten nicht recht aufgehen. In der Startaufstellung hatte Fortunatrainer Oliver Reck seine in der Vorbereitung erprobte Dreierkette in der zentralen Verteidigung mit Adam Bodzek, Jonathan Tah und Bruno Soares aufgeboten. Wobei man es auch als Fünferkette bezeichnen könnte, da Lukas Schmitz (links) und Julian Schauerte (rechts) streng genommen als reine Außenverteidiger zu werten waren.

Interessanter war dagegen die kurzfristige Planänderung im Mittelfeld: Sergio Pinto konnte wegen Knieproblemen nicht antreten, der zuvor lange verletzte Oliver Fink rückte dafür in die Startelf. Der Karlsruher SC bot in dem österreichischen U21-Nationalspieler Ylli Sallahi den Winterzugang in der Startelf auf. Für die ersten gefährlichen Momente sorgte allerdings Manuel Torres, unter anderem mit Vorstößen über die linke Abwehrseite der Fortuna sowie mit einem Aufsetzer-Schuss (9.), den Torwart Michael Rensing nur zur Ecke lenken konnte. Auf der anderen Seite sorgte Fink mit einem Kopfball im Rückwärtslaufen (nach einem Freistoß) erstmals für etwas Torgefahr (12.).

In der Folge spielten vor allem die Gastgeber deutlich druckvoller, erreichten immer wieder den Strafraum, ohne aber entscheidend gefährlich zu werden. Allerdings resultierte aus so einem Vorstoß das Foulspiel von Soares, der dafür seine fünfte Gelbe Karte der Saison sah und am kommenden Freitag gegen Erzgebirge Aue gesperrt sein wird. Mit der Zeit hatte der KSC deutlich mehr für die Begegnung getan, bei einem Kopfball nach einem Freistoß (36.) verfehlte Daniel Gordon das Tor nur knapp. Die rund 2000 mitgekommenen Fortuna-Fans mussten mitansehen, wie ihre Mannschaft vor allem über die Außenpositionen immer wieder verwundbar zu sein schien.

Nach vorne waren zu viel Stückwerk, zu viel Zufall und zu wenig Ideen im Düsseldorfer Spiel. Und spätestens mit der Gelb-Roten Karte gegen Tah (40.) war das taktische Konzept der Gäste völlig über den Haufen geworfen. War die erste Gelbe Karte kurz zuvor noch als diskussionswürdig anzusehen, weil Hiroki Yamada in den Innenverteidiger hineinlief, sah Schiedsrichter Robert Hartmann beim Foul an der Seitenlinie nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten keine andere Wahl mehr. Da konnten die Fortunen noch von Glück sagen, dass sie ein 0:0 mit in die Pause nehmen durften.