Fortuna nutzt die Begeisterung
Der Aufstieg erleichtert die Suche nach neuen Sponsoren und Förderern. Nächster Termin mit Jammer ist am 9. Juni.
Düsseldorf. Diesen Stress mag Peter Frymuth gern. Nach dem Aufstieg der Fortuna ist der Vorstandssprecher ständig unterwegs, auch das Telefon hat nur wenige ruhige Momente. Aber Frymuth macht das nichts aus. "Das ist gut so, die Fortuna ist im Gespräch. Und ich bin optimistisch, dass wir bis Mitte Juni erste konkrete Ergebnisse präsentieren können."
Frymuth meint damit nicht nur die Spielersuche von Norbert Meier und Wolf Werner sondern auch die nach neuen Sponsoren. Der deutsch-israelische Geschäftsmann Daniel Jammer wird erst am 9. Juni wieder zu einem Treffen in Düsseldorf (oder näherer Umgebung) erwartet. "Wir sind in ständigem telefonischen Kontakt, das reicht momentan aus. Und bei dem Treffen wollen wir dann möglichst konkret werden", sagt Frymuth.
Aber der Fortuna-Chef hofft natürlich auch noch auf andere Interessenten für den Einstieg als Sponsoren beim Traditionsclub: "Ein Zweitligist ist nun einmal interessanter als ein Drittligist, ich gehe davon aus, dass sich auch in Düsseldorf etwas tut." Konkreter wird er nicht. Aber spekuliert wird über "Victoria", "Air Berlin", die "Arag", obwohl die beim World Team Cup gebunden ist. Und über "Henkel" hört man auch immer wieder Vermutungen. "kik" soll Interesse haben, das Engagement auszuweiten. Allerdings will das Textilunternehmen angeblich nicht der neue Trikotsponsor werden.
Frymuth will das alles nicht kommentieren, weil er auf der Suche nach Konkretem ist. Jammer selbst hatte den Termin in der zweiten Juniwoche im Gespräch mit unserer Zeitung schon bestätigt. Zu dem Zeitpunkt ist der millionenschwere Geschäftsmann ohnehin in Europa unterwegs.
Dass Norbert Meier es nicht für ausgeschlossen hält, sich Profis in Netanya anzuschauen, versteht sich von selbst. Interessant ist vor allem der israelische Nationalstürmer Itay Schechter (22). Alle anderen Spieler würden kaum weiterhelfen. "Die Spielersuche ist Sache von Trainer und Manager, da werde ich mich nicht einmischen", sagt Jammer. Aber unterstützen würde Jammer die Transfers schon. "Für unsere Leute ist die Zweite Liga in Deutschland doch das ideale Sprungbrett."
Ganz direkt spürt Werner Sesterhenn die Auswirkungen des Aufstieges. "Es ist schön, wenn so viele Leute auf uns zukommen und eine Vip-Karte oder Dauerkarte bestellen", sagt der Finanzvorstand der Fortuna, der sich bereits über 1000 verkaufte Saisontickets freuen kann. "Bei uns tut sich was, das haben die Leute spätestens mit dem Aufstieg und der enormen Begeisterung erkannt." Für Sesterhenn war das Aufstiegsfinale sogar ein "Zehn-Punkte-Spiel", weil es den Club um so viel weiter gebracht hat.
"Trotz der Zentnerlast hat dann alles gestimmt. Aber wir dürfen jetzt nicht abheben und stehen weiterhin in der Verantwortung, den richtigen Weg weiter ruhig zu beschreiten", sagt Sesterhenn, der einige Zeichen sieht, dass die Unterstützung wachsen wird. "Wir werden aber keinen Kredit auf die Wahrscheinlichkeit aufnehmen." Auch die bereits erwähnten "Global Player" würden "nicht genötigt, sondern durch Leistung und Begeisterung überzeugt". Denn die Fortuna ist wieder im Blickpunkt, auch wenn das für die Beteiligten mehr Stress bedeutet.