Trainer Thioune setzt auf ihn Mit diesen Trümpfen will Emmanuel Iyoha bei Fortuna für die Wende sorgen

Düsseldorf · Mehrere Monate war der Außenbahnspieler verletzt, jetzt ist er wieder ein Kandidat für die Startelf.

Emmanuel Iyoha (l) und Regensburgs Bryan Hein im Hinspiel.

Foto: dpa/Armin Weigel

Ungefähr ein halbes Jahr ist es her, da hat Emmanuel Iyoha über einen großen Kindheitstraum gesprochen. Als gebürtiger Düsseldorfer mit Fortuna in die Bundesliga aufsteigen, so lautete das Ziel des 27-Jährigen. „Die Mannschaft und ich werden weiter daran arbeiten, dass wir das noch hinbekommen“, sagte Iyoha im September. Die jüngsten Eindrücke, die der Zweitligist vor allem gegen Fürth (1:2) und in Hamburg (1:4) hinterlassen hat, wecken allerdings erhebliche Zweifel daran, dass sich der Allrounder seinen Kindheitstraum wird erfüllen können – zumindest in dieser Saison.

Gegen diese Feststellung wehrt er sich auch gar nicht erst. „Anhand der letzten Ergebnisse ist die Chance auf den Aufstieg natürlich schlechter geworden“, betont Iyoha, der in Hamburg nach mehrmonatiger Verletzungspause sein viertelstündiges Comeback gefeiert hat. „Trotzdem freue ich mich darüber, wieder zurück zu sein und für frischen Schwung sorgen zu können. Von außen ist das zwar immer einfach gesagt, aber uns ist zuletzt die Leichtigkeit abhanden gekommen. Ich versuche jetzt mein Bestes, um das schnellstmöglich wieder in die Mannschaft hereinzubringen.“

Die Hoffnung, entgegen des aktuellen Trends doch noch wieder oben anklopfen zu können, gibt der Außenbahnspieler allerdings längst nicht auf. „So schnell und unbemerkt, wie sich die fehlende Leichtigkeit eingeschlichen hat, kann man den Knoten auch wieder lösen“, sagt Iyoha und begibt sich in die Analyse: „Es wirkt alles ein bisschen verkopft. Wir trauen uns zu wenig zu, auch wenn ich nicht so wirken möchte, als ob ich nach meiner Verletzung von außen draufhauen wollen würde. Ich weiß, wie schwierig eine solche Situation sein kann, vor allem, wenn man eigentlich einen anderen Anspruch hat.“

Und dieser sieht eben vor, bis zum Saisonende um den Aufstieg mitzuspielen. Doch auch Iyoha weiß: „Wir sind gerade mit angezogener Handbremse unterwegs, die Spielfreude ist viel zu selten zu erkennen.“ Allerdings hat er schon einen Plan, um die Widerstände zu brechen. „Den ersten Schritt müssen wir im Training gehen, uns dort Selbstvertrauen zurückholen, viele Dinge ausprobieren, uns etwas trauen und im Offensivspiel auch mal leichtfertige Fehler machen dürfen. Wir müssen vorne mutig, geradlinig zum Tor kommen, die Bälle reinbringen – ob flach oder hoch“, betont der 27-Jährige.

Vor allem Trainer Daniel Thioune setzt große Stücke auf Iyoha, den er schon lange kennt und eigentlich immer spielen lässt, wenn es der Fitnesszustand zulässt. „Alles was uns gerade an Durchsetzungskraft fehlt, hat ,Emma’ sicherlich in seinem Köcher“, hat der Coach bereits vor dem HSV-Spiel zu Protokoll gegeben. Darauf angesprochen, antwortet sein Schützling: „Ich glaube schon, dass ich ein Spieler bin, der versucht, Situationen einfach zu lösen. Mir geht es nicht darum, den Gegner nochmal und nochmal aussteigen zu lassen, sondern im Eins-gegen-Eins vorbeizukommen und den Ball vors Tor zu bringen.“ Eine Qualität, die Fortuna definitiv gut gebrauchen kann.

Und dann betont Iyoha noch: „Das ist vielleicht ein Element – ohne den anderen Jungs da irgendetwas aberkennen zu wollen –, das uns zuletzt gefehlt hat. Es ist eine zusätzliche Möglichkeit, nach vorne und zu Chancen zu kommen. Mit dieser Art und Weise, mit diesen Aktionen kann ich vielleicht neue Power ins Spiel bringen, um die Jungs mitzuziehen.“ Was vor der anstehenden Partie gegen den SSV Jahn Regensburg (Samstag, 13 Uhr), seines Zeichens das Schlusslicht der Zweiten Liga, sicherlich von Vorteil wäre, denn ein Sieg gegen die Oberpfälzer ist quasi Pflicht, wenn sich Fortuna ihre minimale Chance auf den Aufstieg bewahren will.

Iyoha hält den Ball aber flach. „Jeder hat jetzt folgende Erwartungen: Nach nicht zufriedenstellenden Wochen kommt der Tabellenletzte zu uns, man muss gewinnen“, sagt er. „Natürlich haben wir diesen Anspruch, aber das wird alles andere als einfach.“

(td lonn)