Fortuna patzt in Frankfurt
Die Fortuna bleibt ihrer Auswärtsschwäche treu und verpasst den zwischenzeitlichen Sprung auf den Relegationsplatz.
Frankfurt. So oft wie in Stadionzeitung und per Durchsage die Auswärtsschwäche der Fortuna beschworen wurde, mussten die Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer fast selbst dran glauben.
FSV-Frankfurt-Organisationsleiter Jens-Uwe Münker hatte gar einen "Aschermittwochskater" in seinem Vorwort versprochen - ein wahrlich selbstbewusstes Auftreten nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage. Und vor 7034 Zuschauern im Stadion am Bornheimer Hang kam das voll zum Tragen.
Die rund 4000 Düsseldorfer Fans und ihre Mannschaft mussten mit mächtig Kopfschmerzen leben nach dem 0:2 (0:1) beim abstiegsgefährdeten FSV Frankfurt. Denn so verpassten sie den Sprung auf den dritten Platz und nutzten die Patzer der Konkurrenten nicht, wobei es eine verdiente Schlappe der Fortunen war.
Trainer Norbert Meier ging mit seiner fast schon traditionellen Überraschung der Anfangs-Elf diesmal sogar einen Schritt weiter: Durch die Rückkehr von Ranisav Jovanovic waren letztlich drei gelernte Stürmer dabei, wobei Torsten Oehrl die Position hinter den Spitzen Jovanovic und Martin Harnik im Mittelfeld einnahm.
Im Vergleich zum 0:0 in Fürth musste Patrick Zoundi draußen bleiben, Andreas Lambertz kehrte nach abgelaufener Sperre zurück, und Kai Schwertfeger ersetzte wie erwartet den gelb-rot-gesperrten Johannes van den Bergh als Linksverteidiger.
Vor rund 7000 Zuschauern war es nach knapp zehn Minuten aber mit einem Teil dieser taktischen Variante vorbei: Nach einem Spurt fasste sich Jovanovic wieder an den Oberschenkel - gerade war er von einem Muskelfaserriss genesen - und musste verletzt ausgewechselt werden. So durfte sich Dimitri Bulykin nach über fünf Monaten wieder über einen Einsatz in einem Pflichtspiel freuen.
Indes, die Freude währte gerade zehn Minuten. Die Fortunen hatten sich zwar einige gute Gelegenheiten erspielt, die Frankfurter dafür schon ein paar Mal gefährliche Freistöße vor das Tor geflankt. Ein solcher führte zum 1:0: Gledson stocherte im Strafraum nach, und als Cidimar Da Silva den Ball an Torwart Michael Ratajczak vorbei-"löffelte", sah die gesamte Innenverteidigung nicht gut aus (24.).
In der Folge verdienten sich die Gastgeber diese Führung durch ein rotzfreches Auftreten in Zweikampf und Spielgestaltung gegen eine konfus wirkende Fortuna, die in vielen Einzelaktionen auf der Suche nach sich selbst war. Die Versuche, etwas zu bewegen, misslangen meist durch ungenaue Abspiele und fehlende Abstimmung. Chancen ergaben sich meist durch Zufälligkeiten. Davon allerdings eine hochkarätige: Allerdings schoss Harnik bei seinem Lupfer-Versuch freistehend nur Torwart Patric Klandt an (45.).
Signal für den zweiten Durchgang? Trainer Meier half auch etwas nach, brachte Patrick Zoundi für Claus Costa. Lambertz spielte fortan zentral, Fink links und Zoundi rechts. Die Wirkung zeigte sich sofort, die Düsseldorfer machten Druck nach vorne. So richtig gefährlich wurde es aber nur, wenn Harnik beteiligt war oder im Strafraum an den Ball kam.
Doch genau in diese aufkeimende Hoffnung fiel wieder das Frankfurter Tor: Anderson klärte per Kopfball nicht ordentlich genug, und erneut war Da Silva im Strafraum am gedankenschnellsten und ließ Ratajczak keine Abwehrchance (63.).
Anschließend war mit den Düsseldorfern noch weniger los als vorher, fast apathisch ergaben sie sich in ihr Schicksal, dass sie offenbar doch - und trotz des jüngsten 1:0 in Aachen - an einer eklatanten Auswärtsschwäche leiden.