Fortuna rettet in letzter Sekunde einen Punkt
Düsseldorf. Die Vorfreude war spürbar auf das Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt (0:0 zur Pause). Doch sie wurde von Seiten der Frankfurter Fans schnell zunichte gemacht, Rauchbomben, Signalfackeln und Feuerwerkskörper wurden im Block der Gäste-Fans gezündet, verzögerten den Anpfiff um mehrere Minuten.
Denn zu allem Unglück fand die Begegnung unter dem geschlossenen Dach der Arena statt.
Bis 18 Uhr hätte die Entscheidung fallen müssen, das Dach zu öffnen. Weil Schiedsrichter Felix Brych offenbar nichts dagegen hatte, wurde das nasskalte Winterwetter ausgesperrt. Sogar die (teuren) Heizstrahler wurden angeworfen. Ein Wagnis war es in jedem Fall, mussten die Ordnungskräfte doch das dann geltende Rauchverbot im Innenraum durchsetzen. Zusätzlich zu den Aufgaben, die sie mit der Trennung der Fan-Lager zu erledigen hatten. Ganz zu schweigen von den Nebelschaden, die dann anfangs durch die hereingeschmuggelten Rauch- oder Signalfackeln in der Arena verteilten.
Auch die Aufstellung kam vor dem Spiel mit etwas Verzögerung: Denn bei der Fortuna musste Linksverteidiger Johannes van den Bergh kurzfristig passen (Magen-Darm-Virus), dafür rückte Sascha Dum in die Startelf. Dass Adam Matuschyk den Gelb-Rot-gesperrten Andreas Lambertz im defensiven Mittelfeld ersetzen würde, war hingegen erwartet worden. Auch die Frankfurter gingen mit personellen Umstellungen in die Begegnung: Martin Amedick und Pirmin Schwegler fielen verletzungsbedingt aus, so kam unter anderem Ex-Fortune Bamba Anderson in der Innenverteidigung zum Einsatz.
Als es fünf Minuten nach dem geplanten Anstoß endlich um das Sportliche ging, brauchten beide Mannschaften nicht lange, um Fahrt aufzunehmen. Zunächst zeigten die Frankfurter mehr Zug zum Tor, ehe das Spiel nach einer Viertelstunde merklich an spielerischer Qualität verlor. Beide Seiten wollten sich nicht einen vielleicht entscheidenden ersten Fehler leisten.
Nach einer halben Stunde konnte von geordnetem Spielaufbau kaum mehr eine Rede sein. So sorgten zumeist Ecken für Spannung im und um den Strafraum. Oder eine Einzelaktion von Sascha Rösler, dessen 30-m-Schuss von Eintracht-Torwart Oka Nikolov nur zur Seite abgelenkt werden konnte (35.). In der gleichen Szene entschärfte Nikolov auch den Schuss von Maximilian Beister aus kurzer Distanz, der erfolgreich nachgesetzt hatte.
In der zweiten Halbzeit nahm die Partie dann Fahrt auf. Beide Mannschaften wurden mutiger, keiner wollte auf einem 0:0 sitzen bleiben. Und so kam es, dass in der 69. Minute Eintrachts Köhler exzellent im 16-Meter-Raum von Meier bedient wurde. Dieser hatte sich vorher auf halb-linker Position gut durchgesetzt. Köhler hatte sogar noch Zeit, den Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes anzustoppen, bevor er ihn dann mit dem linken Fuß flach einschob. Fortunas Keeper Ratajcak war chancenlos.
Doch die Fortuna wollte die Tabellenführung nicht so einfach hergeben. Und so kämpften sie bis zur 89. Minute. Furuholm wird im 16-Meter-Raum angespielt, will sich bei der Ballannahme gegen Anderson durchsetzen, doch der foult den Düsseldorfer. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten gibt Schiedsrichter Brych dann den rettenden Elfmeter.
Für die Fortuna gab es natürlich nur einen Schützen, der diesen Strafstoß verwandeln konnte: Jens Langeneke. Acht mal hatte er zuvor schon einen Elfmeter verwandelt - den Neunten machte er in diesem Spiel gegen Frankfurt: 1:1. Bevor das Spiel aber vorbei war, sah Sascha Rösler dann noch die gelb-rote Karte und Frankfurts Trainer Armin Veh wurde auf die Tribüne verbannt.
Ein packendes Spiel war es aufjedenfall, bei dem die Fortuna auch mit einem bisschen Glück, die Kurve gekriegt hat und so die Tabellenspitze der zweiten Liga verteidigen konnte.