Fortuna-Sieg im großen Torwart-Frust

Düsseldorf gewinnt 1:0 gegen Cottbus. Rensing flüchtet aus der Teamsitzung.

Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf ist der Auftakt in die Saison gelungen. Gegen Energie Cottbus gelang am Montagabend durch einen Elfmetertreffer von Stefan Reisinger (64.) ein 1:0-Erfolg vor 35 000 Zuschauern in einem zähen Spiel.

Die erste gewichtige Szene der Saison hat sich am Montag allerdings nicht im Stadion abgespielt, sondern in der Mannschaftssitzung. Protagonist: Torhüter Michael Rensing. Was war passiert? Der 29-Jährige war nach der Abschlussbesprechung am Morgen wutentbrannt nach Hause gefahren.

Trainer Michael Büskens hatte vor versammelter Mannschaft bekannt gegeben, dass Fabian Giefer als Nummer eins gegen Cottbus im Tor stehen werde, Rensing soll dagegen sofort lautstark protestiert haben. Büskens soll Rensing danach ein Ultimatum gestellt haben, das Rensing mit der Flucht aus der Arena konterte.

Möglicherweise provoziert der aus dem Emsland stammende Rensing damit seinen Rauswurf, weil Erstligist FC Augsburg Interesse an einer Verpflichtung signalisiert haben soll. Dessen Stammtorwart Alexander Manninger fällt wochenlang aus. Zumal Rensing im Vergleich zu Giefer keinen guten Stand bei den Fortuna-Fans hat. Der Torwart spielte zuvor bei den Erzrivalen in Köln und Leverkusen und wohnt immer noch in der Domstadt. Gestern Abend stand Rensing dann nicht im Kader, wurde von dem 18-jährigen Robin Heller ersetzt.

Zweifellos war Rensing gekommen, um die die Nummer eins zu werden. Wohl auch in dem Glauben des Clubs gelockt, dass Giefer noch vor Saisonstart Richtung erste Liga abspringen würde.

Doch Giefer, dem zum Ende der vergangenen Saison jeder Kontakt zu interessierten Mitbewerbern untersagt worden war, blieb. Und setzte sich unter Büskens, der die Situation vorgefunden hatte, durch. Die Düsseldorfer wollen die Angelegenheit heute intern klären. Dass Rensing die Fortuna wieder verlässt, ohne ein einziges Pflichtspiel absolviert zu haben, ist wahrscheinlich.

Auf dem Rasen war von Verunsicherung gestern dann nichts zu spüren. Fortuna gab in der Arena den Ton an, stand hoch, störte früh und kam auch zu drei guten Chancen. Die Ex-Fortuna-Keeper Robert Almer zunichte machte. Dank des österreichischen Nationaltorhüters ging es torlos in die Pause.

Giefer hatte bis dahin wenig zu tun. Sein Ex-Kollege Almer musste indes nach 65 Minuten doch noch hinter sich greifen. Energie-Verteidiger Michael Schulze legte Stefan Reisinger an der Strafraumkante, der Fortuna-Stürmer verwandelte den Elfmeter zum 1:0. So hatte dieser Tag für Mike Büskens und Fortuna Düsseldorf doch noch ein gutes Ende. Für Michael Rensing nicht.