Fortuna Düsseldorf Fortuna siegt auch ohne Stürmer

Als dann in der Schlussphase ein Angreifer für das Funkel-Team auf dem Platz steht, vergibt es eine höhere Führung leichtfertig.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die meisten Fortuna-Fans und auch die Berichterstatter auf der Tribüne hatten zur Pause mit dem Experiment „Mannschaft ohne Stürmer“ bereits abgeschlossen. Gegen eine Frankfurter Abwehr, die deutliche Anzeichen von Nervosität zeigte, die trotz nicht gerade ideal geschlagener Ecken und Freistöße nur selbst für Gefahr im eigenen Strafraum sorgte und im Stellungsspiel Schwächen offenbarte, war es der Fortuna nicht gelungen, in 45 Minuten einen Treffer vorzulegen. Doch Friedhelm Funkel änderte zur Pause nichts, und der Cheftrainer der Fortuna lag damit goldrichtig. Sein Team schaffte schließlich den wichtigen 1:0-Erfolg gegen den FSV Frankfurt.

„Wie sich die Mannschaft ohne nominellen Stürmer durchgesetzt hat, verdient Hochachtung“, sagte Funkel. „Oliver Fink und Kerem Demirbay haben das hervorragend gemacht.“ In der 49. Minute hatte das Duo ihren großen Moment, als Fink von Axel Bellinghausen auf außen angespielt wurde und der sehr geschickt Demirbay in Szene setzte. „Mit dem Kerem kann man richtig gut Fußball spielen“, sagte Fink. „Axel spielt den Ball in den Raum, der kommt etwas glücklich rüber, und dann stecke ich ihn durch zu Kerem. Und der macht das überragend. Das war nicht so einfach.“ Auch Demirbay, der im Fachmagazin „kicker“ sogar in der Elf des Tages steht, lobte das Zusammenspiel: „Ich kenne Oli ein bisschen. Und ich wusste, er spielt diesen Ball. Mein Gegenspieler musste ein Stück weit spekulieren. Dann hab ich den Ball mit links mitgenommen und dann versemmel ich den auch nicht.“

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Das entscheidende Tor war gefallen, nach einem Stürmer fragte plötzlich niemand mehr. Nun hieß es, den Vorsprung verteidigen. Das gelang eindeutig nicht so, wie es sich der Trainer und wohl auch die Fans vorgestellt hatten. Die Räume zwischen Defensivkräften und die Offensiven waren teilweise viel zu groß, die Konter wurden überhaupt nicht ausgespielt, sondern kläglich vergeben. „Natürlich denkst du dann, hoffentlich fällt nicht dieses Tor, was uns vieles kaputt gemacht hätte“, sagte Funkel, der versuchte, unten im Innenraum trotz der großen Anspannung klaren Kopf zu behalten. „Es wäre ja auch tragisch gewesen, wenn meine Mannschaft nicht für diesen Kampf belohnt worden wäre.“

Doch leicht machten es die Spieler ihrem Trainer nicht. Was nicht passieren darf, ist die Einladung zu gefährlichen Freistößen. Nicht der Schiedsrichter war es schuld und pfiff zu viel, sondern die Fortunen griffen immer wieder (teilweise ungeschickt) zum Mittel des Foulspiels, um die Frankfurter zu stoppen. Und das Gefühl, es könne gar nichts schief gehen, hatten nach den Erfahrungen dieser Saison bestimmt nur die wenigsten. „In der Regel wird das bestraft, wenn du so große Chancen zum 2:0 hast und sie nicht nutzt“, meinte Funkel. Damit hat die Fortuna auch einen größeren Vorsprung auf die Konkurrenz aus Duisburg vergeben.

Zu dieser Zeit spielte Fortuna allerdings wieder mit einem Stürmer. Doch vorher, ohne nominellen Angreifer, hatte es zumindest mit der Effizienz beim Toreschießen besser funktioniert. „Aber ich bin froh, dass wir gewonnen haben und dass was ich vor dem Spiel erzählt habe über das Engagement der Mannschaft der Wahrheit entsprach“, sagte Fortunas Cheftrainer.