Fortuna: Spieler mit Bundesliga-Erfahrung gesucht

Fortuna hat quantitativ stark aufgerüstet. Am Sonntag wurde Fomitschow als Zugang bestätigt.

Düsseldorf. So richtig verstehen können die Fans von Fortuna Düsseldorf die Personalpolitik der sportlichen Leitung (noch) nicht. Zehn Abgängen stehen bislang elf Zugänge für die neue Saison in der ersten Fußball-Bundesliga gegenüber. Bis auf Axel Bellinghausen steht kein Spieler auf der Liste der „Neuen“, der in der vergangenen Saison Stammspieler im Oberhaus war. Nando Rafael (ebenfalls FC Augsburg) ist allerdings ein Hoffnungsträger, der lange verletzt war, aber unbestritten auf Bundesliga-Niveau mithalten kann.

Damit folgt die Fortuna weder der Strategie, die Mannschaft so weit wie möglich zusammenzuhalten, noch dem Weg des finanziellen Risikos, um unbedingt die Klasse zu erhalten. Eine Mischung soll es wohl richten. Junge, hungrige Talente wie Ronny Garbuschewski und der am Sonntag verpflichtete 21-jährige André Fomitschow (VfL Wolfsburg II/Dreijahresvertrag) stellen für Trainer Norbert Meier eine Herausforderung dar. „Wir hoffen, dass Fomitschow bei uns seine positive Entwicklung weiter fortsetzen wird“, sagt Fortunas Vorstand Sport, Wolf Werner, über den Mittelfeldspieler der Wolfsburger Reserve, in der er in der vergangenen Saison 31 Mal auflief und 17 Tore erzielen konnte.

Um die höchste Spielklasse zu erhalten, muss aber sicherlich noch mehr Erfahrung verpflichtet werden. Fortuna müsste neben einem dritten Torhüter noch einen erfahrenen Abwehrspieler und einen treffsicheren Stürmer holen. Dafür würde Wolf Werner, der bislang erst 400 000 Euro für Leverkusens Torhüter Fabian Giefer in die Hand nehmen musste, auch noch tiefer in seine Tasche greifen. Einen Stürmer, der zehn oder mehr Tore in der Bundesliga garantiert, gibt es auch nicht für kleines Geld. Einen weiteren Angreifer zu verpflichten, der notfalls auch wie einige andere Neue in der zweiten Mannschaft spielen könnte, macht wenig Sinn.

Dafür dürfte das Kapitel Fortuna für Tobias Levels erledigt sein. In Du-Ri Cha wurde ein Rechtsverteidiger verpflichtet, so dass eine erneute Ausleihe von Levels wenig Sinn macht. Und ob sich Borussia Mönchengladbach am Gehalt des 25-Jährigen beteiligen möchte, ist eher fraglich. Der Erstliga-Konkurrent würde Levels ohnehin gerne eher heute als morgen verkaufen.