Fortuna steht an der Schwelle
Mit einem Erfolg in München kann der Zweitligist sich in die obere Hälfte der Tabelle schießen.
Düsseldorf. In der Tabelle steht die Fortuna an der Schwelle. Am Montagabend kann es sich schon entscheiden: Geht es weiter nach oben oder muss die Konzentration auf das Halten des Abstands nach unten gelegt werden? Die Fortuna steht als Elfter gerade einen Punkt vor dem Tabellenneunten TSV 1860 München. Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein „Top-Spiel“, wie es durch die frei empfangbare TV-Übertragung anmutet (20.15 Uhr, Sport 1).
Der Herausforderer scheint derzeit jedenfalls in bestechender Form zu sein, hat sich beim 6:0 gegen den FSV Frankfurt „warmgeschossen“, während sich 1860 mit einem 1:1 auf eigenem Platz gegen Duisburg begnügen musste. Dadurch kommen beide Sturmreihen auf 25 erzielte Tore, auch bei Gegentoren deutet alles auf einen Vergleich „auf Augenhöhe“ hin: Bei der Fortuna klingelte es 23-mal im eigenen Netz, bei den Münchenern nur 21-mal — das ist alles Liga-Mittelwert.
Herausragend mutet schon eher an, dass 1860-Stürmer Benjamin Lauth mit zehn Treffern fast die Hälfte der Tore seines Teams erzielte. Bei den Fortunen verteilen sich die Tore gleichmäßiger, so braucht es mindestens drei Akteure, um gemeinsam auf diese Treffer-Anzahl zu kommen.
Auch die Erinnerung ans Hinspiel dieser Saison in der Düsseldorfer Arena Mitte September mag keinen weiteren Aufschluss geben, wer wirklich Vorteile hat in diesem Vergleich. Denn die Fortunen unterlagen am Ende unglücklich mit 1:2, waren kurz vor der Pause durch ein Eigentor in Führung gegangen. Die Bilanz beider Teams gegeneinander ist ebenfalls fast ausgeglichen: In 17 Spielen siegte München achtmal, die Fortuna sechsmal.
Bei Auswärtsspielen gegen die „Sechziger“ in München war für Düsseldorfer Teams indes noch nicht viel zu holen. Der letzte Sieg dort ist mehr als 33 Jahre her, in der vergangenen Saison gab es ein 2:2 — Ranisav Jovanovic und Patrick Zoundi machten mit ihren Toren den 0:2-Rückstand wett.
Ein Ergebnis, mit dem Meier und Co. durchaus leben könnten. Aber vielleicht ist auch mehr drin, denn von Ruhe ist im „Löwenkäfig“ derzeit keine Rede. Abgesehen von den finanziellen Schwierigkeiten (Verstoß gegen Lizenzauflagen), gibt es derzeit Trubel um Top-Torschütze Benny Lauth, der seinen Vertrag nicht verlängern will.
Entsprechend der Situation kamen in München auch keine Verstärkungen im Winter hinzu, was bei der Fortuna ganz anders aussieht. Der Däne Ken Ilsø und Adam Bodzek trugen ihren Teil dazu bei, dass es in drei Spielen bereits elf Düsseldorfer Tore zu bejubeln gab.