Fortuna steht im Regen
Norbert Meier ist enttäuscht von seinen Spielern und warnt vor dem Liga-Auftakt.
Düsseldorf. Eine Einheit war das nicht, was am Sonntag im Stadion Oberwerth in den Farben Rot und Weiß auf dem Platz stand. Einige Spieler der Fortuna kämpften um jeden Ball, einige versuchten mitzuspielen, andere waren nur dabei statt mitten drin.
Norbert Meier zeigte sich nach dem 0:1 des Fußball-Zweitligisten in Koblenz nicht nur bitter enttäuscht, der Trainer haderte auch mit den Spielern, "die nicht verstanden haben, um was es ging".
Das Pokal-Aus schmerzt Fortunas Trainer auch deshalb besonders, weil das Spiel nach einer Dreiviertelstunde schon klar zugunsten der Fortuna hätte entschieden sein können. "Wir haben drei klare Möglichkeiten entweder egoistisch oder unkonzentriert vergeben", erklärte Meier, der einräumte, dass seine Mannschaft dann in der zweiten Hälfte den Pokal-Kampf nicht mehr angenommen habe.
"Da waren wir nicht aggressiv genug und haben nur abgewartet." Dass dies zu wenig war und Alibifußball auf einem nicht leicht zu bespielenden Boden darstellte, macht dem Trainer auch Sorgen im Hinblick auf den kommenden Ligastart in Cottbus: "So erleben wir dort ein blaues Wunder."
Einige Spieler leben nach Aussage des Trainers noch in der Vergangenheit. "Für die Erfolge der vergangenen Spielzeit können wir uns nichts mehr kaufen."
Die Erwartung, dass die Fortuna in Koblenz befreit und locker aufspielt, erfüllte sich nicht. Das Durchsetzungsvermögen am gegnerischen Strafraum war vor allem nach der Pause gleich Null.
Gerade vom Sturm, von dem nur in den höchsten Tönen gesprochen worden war, ging wenig bis keine Torgefahr aus. Der trotz seiner Verletzungsprobleme (Wade) aufgebotene Ranisav Jovanovic verlor fast jeden Zweikampf und hätte trotzdem seine Erfahrung nutzen müssen, um mindestens eine Chance zu verwerten.
Sandor Torghelle kämpfte zwar, kam aber nie zum Abschluss. Und Wellington, der es in der Pause nicht für nötig gehalten hatte, sich warm zu machen, lief so auf dem Platz herum, als würde Fortuna mit drei Toren vorne liegen.
"Aber auch die sind gefordert, die schon länger da sind", sagte Meier und meinte damit Marco Christ, der dem Spiel seiner Mannschaft keine Impulse geben konnte. Von Flügelspiel war wenig zusehen, die Außenverteidiger schalteten sich zu selten in die Offensivbemühungen ein. "Dann nutzt der Gegner seine einzige Chance und man verliert auch verdient", sagte Meier.