Contra: Wird die Fortuna ihren Aufschwung fortsetzen?

Nein, die Euphorie ist verflogen, und bereits zum Saisonstart wird sich zeigen, dass die Mannschaft nicht stark genug ist. Nicht immer ist jede Verpflichtung ein Treffer.

Düsseldorf. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer das schwerere - das gilt auch für die Fortuna. Der Überraschungs-Effekt ist dahin, die Aufstiegs-Euphorie inzwischen verflogen.

Die gute Arbeit der sportlichen Leitung in allen Ehren, aber es kann nicht immer jede Verpflichtung ein Volltreffer werden, nicht jede Saison fast frei von Verletzungssorgen überstanden werden. Jetzt meint es schon der Saisonstart mit undankbaren Aufgaben in Pokal und Meisterschaft nicht gut mit den Zweitliga-Fußballern.

Die Fortuna wird sich durch diese Saison kämpfen und mehr Rückschläge einstecken müssen als zuletzt. Vielleicht mit Kontakt zur Abstiegszone, wahrscheinlich im uninteressanten Mittelfeld. Dann wird sich zeigen, wie groß die Euphorie wirklich ist. Dann müssen sich alle Beteiligten beweisen - natürlich zuerst die sportliche Leitung und die Spieler, aber auch die Vereinsspitze und nicht zuletzt die Anhänger.

Über 12 000 Dauerkarten zu verkaufen, ist eine gute Marke, aber auch keine große Kunst angesichts des jüngsten Erfolges und der Kraft des Fußballs in Deutschland. Wichtig ist, was passiert, wenn es mal nicht bergauf geht. Seit dem Beinahe-Untergang vor acht Jahren war das bei der Fortuna eigentlich immer der Fall.

Aber zu einem soliden Aufbau gehört auch, dass mit Bedacht und Fairness auf Rückschläge reagiert wird, dass der typische Düsseldorfer Hang zur übertriebenen Zielsetzung nicht negativ umschlägt. Das Fortuna-Gebilde ist zerbrechlich. Und das zweite Jahr nach dem Aufstieg wird zum Prüfstein. Die Feuertaufe für das neue Düsseldorfer "Wir-Gefühl" steht also der Fortuna erst noch bevor.