Fortuna-Streit: Neue Reize vor dem Berlin-Spiel

Nach dem handgreiflichen Streit zwischen Jovanovic und Palikuca büßten alle Spieler. Meier freut sich auf besonderes Spiel.

Düsseldorf. Normalerweise antwortet Norbert Meier auf die Frage, ob die Stimmung innerhalb der Mannschaft gut sei, dass sie besser nicht sein könnte. Diesmal wurde der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf der wöchentlichen Pressekonferenz gar nicht um diese Auskunft gebeten.

Das lag an der handgreiflichen Auseinandersetzung am Mittwoch im Training zwischen Ranisav Jovanovic und Robert Palikuca. Zunächst nahm Meier den Abbau von Aggressionen von der heiteren Seite: "Das zeigt auf jeden Fall, dass Jovanovic wieder wettkampffähig ist."Damit spielte der Trainer auf die verheilte Rückenverletzung des Fortuna-Stürmers an.

"Meine Spieler müssen mir nur sagen, ob sie die Abschlussfahrt statt nach Mallorca nun lieber nach Acapulco machen möchten", sagte Meier und kündigte damit eine höhere Geldstrafe für die beiden Streithähne an.

Danach wurde die gesamte Mannschaft zum (Straf-)Lauftraining gebeten, was deutlich machte, dass alle unter Undiszipliniertheiten einzelner leiden. "Die beiden werden schon wieder zueinander finden", lautete dann das Meierische Fazit.

Trotz des 3:0-Auftaktsieges ist also nicht alles eitel Sonnenschein bei der Fortuna. Und so ungelegen scheint "dieser Reiz" dem Trainer auch gar nicht zu kommen. Das schärft vielleicht die Konzentration vor dem Gastspiel bei Union Berlin.

Gegen diesen Gegner hat die Fortuna in der Vorsaison zweimal verloren. "Es wird ein schwerer Gang gegen einen routinierten und abgezockten Gegner", erklärt der Fortuna-Coach, der zudem von einem Spiel mit besonderem Charme spricht: "Es ist doch herrlich, dass die beiden Aufsteiger als gemeinsame Spitzenreiter aufeinandertreffen."

Übergroßen Respekt haben die Fortunen vor dem Spiel an der alten Försterei nicht. Zudem konnte der damalige Regionalligist das letzte Spiel an dieser Stätte gegen "Eisern Union" vor zwei Jahren mit 1:0 (Kopfballtor Cakir) für sich entscheiden.

"Prächtige Stimmung bei den Fans des Gegners hat mich früher immer besonders motiviert", sagt Norbert Meier. "Das ist doch ein gutes Gefühl, zudem weiß jeder bei solchen Bedingungen, dass er an seine Grenzen gehen muss, um zu bestehen."

Personelle Änderungen wird es geben, könnten aber auch nur die Positionen auf der Bank betreffen. Erst Freitag entscheidet es sich, ob Michael Melka die Reise nach Berlin (Abflug 13.30 Uhr) mitmachen wird.

"Bei Melka gibt es nur eine kategorische Aussage. Entweder es geht oder es geht nicht", sagte der Trainer. Am Donnerstagmorgen hatte Torwarttrainer Michael Stahl noch mit dem "Langen" trainiert.

Dass eine weitere Offensivkraft in den Kader kommt, erteilte Meier eine mehr oder weniger klare Absage: "Immerhin treten wir auswärts an." Außerdem stünden noch Trainingseinheiten an und er wolle niemanden zu früh aufstellen oder ausschließen.