Fortuna taumelt in Fürth
Das 1:4 ist der bisherige Tiefpunkt unter Trainer Köstner. Nur Benschop trifft.
Fürth. Es waren kaum zwei Minuten vergangen, als das unzufriedene Kopfschütteln von Lorenz-Günther Köstner am Spielfeldrand in Fürth begann. Im weiteren Verlauf des Spiels wäre Fortunas Trainer wohl der Kopf abgefallen, hätte er in der nötigen Frequenz so weiter gemacht. Denn seine Spieler taten ihm nicht den Gefallen, Fehler abzustellen oder sogar ihre Leistung zu steigern. „All das, was uns in den vergangenen Spielen ausgezeichnet hat, war heute nicht zu sehen“, erklärte der frustrierte Trainer nach dem Abpfiff. „Die Kompaktheit, das gute Defensivverhalten und die Zweikampfstärke haben uns heute gefehlt.“
Doch nicht nur das. Ballbesitz hieß für Fortuna im Trolli-Stadion am Dienstag fast schon wieder Ballverlust. „Erst in der Schlussphase haben wir endlich Fußball gespielt“, sagte Sportvorstand Helmut Schulte. Doch da war es längst zu spät, denn der Hoffnungsschimmer durch das Tor zum 1:3 von Charly Benschop war gleich wieder durch die Fürther mit dem 4:1 gekontert worden.
Bis zum 1:0 war auch den Gastgebern nicht anzumerken, dass sie an diesem Tage vier Tore erzielen würden. Aber das 1:0 hatte die Bremse gelöst. Da der Gegner auch nur mitspielen, aber nicht mitkämpfen wollte, hatte der Tabellenzweite leichtes Spiel. Die vielen Ballverluste der Fortuna vor allem im Spielaufbau und beim Pass in die Spitze taten ein Übriges, um den Unterschied zwischen dem Spitzenteam und dem Tabellenzehnten zu dokumentieren.
„Ich will die Niederlage nicht an einzelnen Spielern festmachen, denn in allen Mannschaftsteilen haben wir heute viele Fehler und mangelnden Einsatzwillen gesehen“, sagte Köstner. Auch Fabian Giefer attestierte der Trainer nicht den besten Tag. „Das war aber nicht nur der Torwart. Wenn die anderen dann schneller nachsetzen und den Ball wegschlagen, passiert da gar nichts.“
Die mangelnde Erfahrung im zentralen Mittelfeld hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Denn in Ivan Paurevic, Christian Gartner, der kaum einen Pass an den Mann brachte, und Michael Liendl kam kein Spielaufbau zustande, auch die gegnerischen Angriffen konnten von diesem Trio nicht unterbunden werden.
„Oliver Fink hat nur einmal mittrainiert, aber ich habe ihn dann nach der Pause gebracht“, sagte Trainer Köstner. Doch auch das hat nicht mehr geholfen. „Man muss ein solchen Tag auch mal akzeptieren“, sagte Helmut Schulte. Nur wiederholen dürfe sich das nicht.